MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der italienische Medienkonzern MediaForEurope (MFE) hat seine Strategie zur Einflussnahme auf den deutschen TV-Konzern ProSiebenSat.1 weiter vorangetrieben. Mit einem formalen Übernahmeangebot, das jedoch wenig Begeisterung bei den Anlegern auslöst, versucht MFE, seine Position zu stärken.

Der italienische Medienkonzern MediaForEurope (MFE), der eng mit dem Berlusconi-Clan verbunden ist, hat ein Übernahmeangebot für ProSiebenSat.1 vorgelegt. Dieses Angebot, das aus 4,47 Euro in bar und 0,4 A-Aktien von MFE pro Aktie von ProSiebenSat.1 besteht, entspricht einem Mindestpreis von 5,74 Euro. Diese Offerte wirkt jedoch eher wie eine Pflichtübung, da der aktuelle Aktienkurs von ProSiebenSat.1 diese Marke bereits überschritten hat.
Analysten hatten diesen Schritt von MFE erwartet, da der Konzern bereits Ende März durch die Annahme eines Teils der Aktien durch einen großen Bestandsaktionär einen strategisch wichtigen Anteil von über 30 Prozent gesichert hatte. Dies machte ein Pflichtangebot unausweichlich. Dennoch bleibt die Offerte wenig attraktiv, und eine Übernahmewelle wird nicht erwartet.
Die Strategie von MFE scheint auf eine schleichende Einflussnahme abzuzielen. Mit einem Stimmenanteil von über 30 Prozent kann der Konzern bereits viele Entscheidungen mitbestimmen, ohne eine formale Mehrheit zu besitzen. Diese Taktik erinnert an das Konzept der „Kontrolle ohne Komplettkauf“.
Der Aktienmarkt zeigt sich skeptisch gegenüber dem Angebot. Die Aktie von ProSiebenSat.1 notierte zuletzt über dem Angebotspreis, was darauf hindeutet, dass der Markt das Angebot für unterbewertet hält oder erwartet, dass MFE nachbessern muss. Viele Anleger spekulieren auf eine Nachbesserung oder halten ihre Aktien einfach.
ProSiebenSat.1 steht seit Jahren unter Druck, da die Transformation zum digitalen Medienkonzern schleppend verläuft und Streamingangebote wie Joyn nicht die erhofften Margen liefern. Gleichzeitig wächst der Druck durch internationale Player wie Netflix und Amazon. MFE sieht hier eine Chance, durch eine Konsolidierung in Europa eine Gegenmacht aufzubauen.
Das Übernahmeangebot von MFE wirkt nicht herzlich, sondern eher wie das Mindestmaß. Doch mit einem Stimmenanteil über der 30-Prozent-Marke kann der Konzern nun verstärkt Einfluss auf Strategie, Vorstand und Aufsichtsrat nehmen. Ob ProSiebenSat.1 dadurch an Dynamik gewinnt oder in eine strategische Sackgasse gerät, wird sich erst in den kommenden Quartalen zeigen.

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