WASHINGTON D.C. / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Beziehung zwischen der US-Notenbank und der Politik ist seit jeher komplex. Doch eine neue Studie zeigt, dass das Vertrauen der Amerikaner in die Federal Reserve stark von der politischen Führung im Weißen Haus beeinflusst wird.

Die Federal Reserve, Amerikas zentrale Bank, steht oft im Mittelpunkt politischer Debatten. Besonders in den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass das Vertrauen der Bevölkerung in die Fed stark von der politischen Führung im Weißen Haus abhängt. Eine neue Studie von Ökonomen der University of Texas, Hamilton College und William & Mary hat diese Dynamik genauer untersucht und interessante Muster aufgedeckt.
Historisch gesehen neigten Amerikaner dazu, der Fed mehr zu vertrauen, wenn der Präsident aus ihrer eigenen politischen Partei stammte. Dieses Phänomen wurde durch Umfragen von Gallup und der Michigan Survey of Consumers zwischen 2001 und 2023 bestätigt. Die Ergebnisse zeigen, dass Parteizugehörigkeit ein stärkerer Indikator für das Vertrauen in die Fed ist als demografische Unterschiede.
Interessanterweise hat sich dieses Muster nach der jüngsten Präsidentschaftswahl nicht wiederholt. Trotz der Wahl eines Republikaners ins Weiße Haus blieb das Vertrauen der Republikaner in die Fed niedrig. Dies könnte auf die anhaltende Kritik von Präsident Trump an Jerome Powell, dem Vorsitzenden der Fed, zurückzuführen sein. Trump, der Powell selbst ernannt hatte, äußerte wiederholt Unzufriedenheit mit der Zinspolitik der Fed.
Die Ökonomen vermuten, dass die hohe Inflation, die 2021 begann, das Vertrauen der Republikaner in die Fed weiter untergraben hat. Zudem könnte eine zunehmende Skepsis gegenüber technokratischen Institutionen, die als Teil des sogenannten Deep State wahrgenommen werden, eine Rolle spielen. Diese Entwicklungen zeigen, dass das Vertrauen in die Fed nicht mehr nur von der Parteizugehörigkeit des Präsidenten abhängt.
Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis der Studie ist, dass Republikaner trotz ihres Misstrauens gegenüber der Fed optimistischer in Bezug auf die zukünftige Inflationsentwicklung sind. Viele glauben, dass Präsident Trump durch Deregulierung und verstärkte Energieproduktion die Inflation senken wird. Diese Einschätzung steht im Widerspruch zur Rolle der Fed, die primär für die Inflationskontrolle verantwortlich ist.
Demokraten hingegen vertrauen der Fed mehr, sind jedoch besorgter über die Inflation. Sie führen dies häufig auf Trumps Wirtschaftspolitik, wie Zölle und Einwanderungsbeschränkungen, zurück. Diese unterschiedlichen Wahrnehmungen zeigen, wie stark politische Überzeugungen die wirtschaftlichen Erwartungen beeinflussen können.
Die Studie verdeutlicht, dass viele Amerikaner die Rolle der Fed und ihre Unabhängigkeit von der Politik nicht vollständig verstehen. Stattdessen scheinen sie ihre Meinungen oft an den Aussagen und Haltungen ihrer politischen Führer auszurichten. Dies stellt eine Herausforderung für die Fed dar, die versucht, ihre Entscheidungen unabhängig von politischem Druck zu treffen.

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