SAN DIEGO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der University of California San Diego School of Medicine zeigt, dass ein hoher Cannabiskonsum bei Darmkrebspatienten mit einer signifikant erhöhten Sterblichkeitsrate verbunden ist.

Die jüngste Forschung der University of California San Diego School of Medicine hat aufgedeckt, dass Darmkrebspatienten mit einem dokumentierten hohen Cannabiskonsum mehr als 20-mal häufiger innerhalb von fünf Jahren nach der Diagnose sterben als solche ohne eine solche Vorgeschichte. Diese alarmierenden Ergebnisse werfen ein neues Licht auf die potenziellen Risiken, die mit dem Konsum von Cannabis in medizinisch vulnerablen Gruppen verbunden sind.
Dr. Raphael Cuomo, der leitende Autor der Studie und Associate Professor in der Abteilung für Anästhesiologie an der UC San Diego School of Medicine, betont, dass diese Studie zu einem wachsenden Korpus von Beweisen beiträgt, die darauf hindeuten, dass starker Cannabiskonsum möglicherweise unterschätzte Auswirkungen auf das Immunsystem, die psychische Gesundheit und das Behandlungsverhalten hat. Diese Faktoren könnten entscheidend für die Ergebnisse bei Krebserkrankungen sein.
Die Forscher nutzten elektronische Gesundheitsakten von über 1.000 Darmkrebspatienten, die zwischen 2012 und 2024 im University of California Health System behandelt wurden. Sie untersuchten, wie sich die Krebsverläufe je nach dokumentiertem Cannabiskonsum vor der Diagnose unterschieden, wobei sie Alter, Geschlecht und Indikatoren für die Schwere der Erkrankung wie Tumorstadien und Krebs-Biomarker berücksichtigten.
Die Analyse ergab, dass Patienten mit einer Vorgeschichte von Cannabisgebrauchsstörung (CUD) eine deutlich höhere Fünf-Jahres-Sterblichkeitsrate von 55,88 % aufwiesen, verglichen mit 5,05 % bei Patienten ohne CUD. Patienten, die vor der Krebsdiagnose mit CUD diagnostiziert wurden, hatten ein 24,4-fach höheres Risiko, innerhalb von fünf Jahren nach der Diagnose zu sterben.
Obwohl einige Laborstudien antitumorale Effekte bestimmter Cannabiskomponenten gezeigt haben, weisen die Autoren darauf hin, dass der reale Gebrauch komplexer ist. Angesichts der zunehmenden Verbreitung und gesellschaftlichen Akzeptanz von Cannabisgebrauch betonen sie die Notwendigkeit, die langfristigen Auswirkungen auf medizinisch gefährdete Bevölkerungsgruppen weiter zu untersuchen.
Dr. Cuomo, der auch Mitglied des UC San Diego Moore’s Cancer Center ist, erklärt, dass hoher Cannabiskonsum oft mit Depressionen, Angstzuständen und anderen Herausforderungen verbunden ist, die die Fähigkeit eines Patienten beeinträchtigen könnten, sich vollständig auf die Krebsbehandlung einzulassen. Er betont jedoch, dass es nicht darum geht, Cannabis zu verteufeln, sondern die gesamte Bandbreite seiner Auswirkungen zu verstehen, insbesondere für Menschen mit schweren Erkrankungen. Die Autoren hoffen, dass diese Ergebnisse zu mehr Forschung und differenzierteren Gesprächen darüber führen, wie Cannabis mit der Krebsbiologie und -behandlung interagiert.
Die Studie wurde online in den Annals of Epidemiology veröffentlicht. Für diese Studie wurden keine Finanzierungen oder Interessenkonflikte gemeldet.

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