Anstieg von Analkrebs bei älteren Frauen: Neue Erkenntnisse

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie hat alarmierende Trends im Bereich der Krebserkrankungen aufgedeckt, insbesondere bei älteren Frauen.

Eine kürzlich durchgeführte Studie hat gezeigt, dass die Fälle von Analkrebs bei bestimmten Bevölkerungsgruppen zunehmen. Diese Entwicklung wirft Fragen über die zugrunde liegenden Ursachen und die möglichen Präventionsmaßnahmen auf. Die Forschung, die Daten des National Cancer Institute aus den Jahren 2017 bis 2021 analysierte, zeigt einen signifikanten Anstieg der Analkrebsfälle, insbesondere bei Frauen über 65 Jahren.

Analkrebs ist eine seltene, aber ernste Erkrankung, die durch das Wachstum von Krebszellen im Analkanal gekennzeichnet ist. Zu den Symptomen gehören Blutungen, Schmerzen und Juckreiz im Analbereich. Oft wird die Krankheit fälschlicherweise als Hämorrhoiden diagnostiziert, was die frühzeitige Erkennung erschwert.

Die Studie, die auf der Digestive Disease Week präsentiert wurde, zeigt, dass die Analkrebsraten bei Frauen um 2,9 Prozent und bei Männern um 1,6 Prozent gestiegen sind. Besonders betroffen sind weiße und hispanische Frauen über 65 Jahre, die traditionell nicht als Hochrisikogruppe galten. Dr. Ashley Robinson, die leitende Autorin der Studie, betont die Bedeutung dieser Erkenntnisse für die zukünftige Gesundheitsvorsorge.

Ein möglicher Grund für den Anstieg könnte die unzureichende Verbreitung der HPV-Impfung in der Vergangenheit sein. Der Impfstoff, der 2006 in den USA eingeführt wurde, schützt vor dem humanen Papillomavirus (HPV), das mit verschiedenen Krebsarten in Verbindung gebracht wird, darunter auch Analkrebs. Frauen, die heute über 65 Jahre alt sind, hatten möglicherweise nicht die Gelegenheit, von dieser Schutzmaßnahme zu profitieren.

Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) empfehlen die HPV-Impfung für junge Menschen bis zum Alter von 26 Jahren, idealerweise vor dem ersten sexuellen Kontakt. In Großbritannien wird die Impfung bereits bei Kindern im Alter von 12 bis 13 Jahren durchgeführt. Diese Präventionsstrategie könnte entscheidend sein, um die steigenden Krebsraten in den kommenden Jahren zu senken.

Dr. Robinson unterstreicht die Notwendigkeit, die HPV-Impfung als zentrales Instrument zur Prävention von Analkrebs zu fördern und die Gesundheitsdienstleister über die sich entwickelnden Screening-Richtlinien zu informieren. Derzeit werden ältere Frauen nicht routinemäßig auf Analkrebs untersucht, doch die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass gezielte Screening-Programme von Vorteil sein könnten.

Für Betroffene oder Interessierte bietet die American Cancer Society Unterstützung und Beratung an. Sie ist rund um die Uhr erreichbar und bietet eine Plattform für den Austausch und die Information über Krebserkrankungen.

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