PARIS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die europäische Verteidigungsindustrie steht vor einem bedeutenden Schritt: Sechs Länder arbeiten gemeinsam an einem konventionellen Langstreckenwaffensystem, das die Verteidigungsfähigkeiten des Kontinents stärken soll.
Die europäische Verteidigungslandschaft erlebt derzeit eine bemerkenswerte Entwicklung. Sechs Länder haben sich zusammengeschlossen, um ein konventionelles Langstreckenwaffensystem zu entwickeln, das die Verteidigungsfähigkeiten Europas erheblich stärken soll. Diese Initiative, bekannt als European Long-range Strike Approach (ELSA), zielt darauf ab, die bestehende Lücke in der Langstreckenfähigkeit gegenüber Russland zu schließen, das über ein Arsenal von Boden-Boden-Raketen mit Reichweiten von 500 bis 2.500 Kilometern verfügt. Die beteiligten Länder, darunter Frankreich, Deutschland, Polen, Italien, Schweden und das Vereinigte Königreich, haben bereits im Jahr 2024 eine Absichtserklärung unterzeichnet, die den Grundstein für diese Zusammenarbeit legt. Die Wahl der führenden Unternehmen für die verschiedenen Entwicklungssegmente soll im Juni bekannt gegeben werden, wobei Frankreich eine zentrale Rolle im Bereich der ballistischen Technologien einnehmen wird. Die Entscheidung, die Verantwortung nach dem ‘Best Athlete’-Prinzip zu verteilen, zeigt den Willen zur Effizienz und zur Vermeidung bürokratischer Hürden. Jean-Louis Thiérot, ein französischer Abgeordneter, betont die Bedeutung dieser freiwilligen und souveränen Kooperation, die ohne die üblichen bürokratischen Hindernisse auskommt. Die Entwicklung von ELSA könnte eine entscheidende Lücke in der europäischen Verteidigungsstrategie schließen, indem sie eine konventionelle Schlagkraft bietet, die zwischen der nuklearen Abschreckung und den konventionellen Streitkräften angesiedelt ist. Dies ist besonders wichtig, da Frankreich derzeit über keine landgestützte Tiefschlagfähigkeit verfügt, was eine Umgehung der nuklearen Abschreckung ermöglichen könnte. Die geplante Entwicklung umfasst sowohl ballistische als auch Marschflugkörpertechnologien, die jeweils ihre eigenen Vorteile bieten. Während ballistische Technologien sich auf feste Ziele konzentrieren, ermöglichen Marschflugkörper präzise Angriffe auf feste oder mobile Ziele. Die Diversifizierung der Trägersysteme würde den politischen Entscheidungsträgern mehr Optionen bieten und eine zusätzliche offensive Möglichkeit zur Eskalationskontrolle schaffen. Die tiefen Schlagfähigkeiten der französischen Marine und Luftwaffe sind durch Luftverteidigungssysteme und Zugangsbeschränkungen begrenzt. Ein landgestütztes System könnte hier mehr Flexibilität bieten, insbesondere für opportunistische Ziele. Rückmeldungen aus der Ukraine deuten darauf hin, dass die Abfangrate von bodengestützten ballistischen Raketen durch Luftverteidigungssysteme deutlich niedriger ist als bei Marschflugkörpern. Sollte aus Budgetgründen eine Technologie bevorzugt werden müssen, wäre die Entwicklung der bodengestützten ballistischen Technologie für den landgestützten Langstreckenschlag von größerer Bedeutung. Frankreichs Expertise in der nuklearen Abschreckung und ballistischen Schlagfähigkeit bedeutet, dass Unternehmen wie die Ariane Group schnell in der Lage sind, diese Fähigkeiten zu beherrschen. Parallel dazu hat der französische Verteidigungshersteller Turgis Gaillard ein neues, auf einem Lkw montiertes Langstreckenschlagsystem namens Foudre angekündigt, das sowohl französische als auch alliierte Munition abfeuern kann. Dieses System wird auf der Pariser Luftfahrtschau im Juni vorgestellt. Frankreichs Rüstungsdirektion arbeitet bereits mit Konsortien zusammen, um eine taktische Schlagkraft im Bereich von 150 Kilometern zu entwickeln, die die veralteten Raketenwerfer der französischen Armee ersetzen soll. Turgis Gaillard sieht sein System als Ergänzung zu den Entwicklungen der DGA, da der Werfer in der Lage wäre, die von den beiden Konsortien entwickelten Munitionen abzufeuern.
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