Russlands Militärparade: Ein umstrittenes Spektakel mit globaler Resonanz

MOSKAU / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Während Russland den 80. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland mit einer beeindruckenden Militärparade auf dem Roten Platz feierte, erhoben sich internationale Stimmen, die ein Sondertribunal zur Verfolgung russischer Kriegsverbrechen in der Ukraine forderten.

Russland zelebrierte den 80. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland mit einer aufwendigen Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau. Diese Veranstaltung, die von der Ukraine als “verlogenes Spektakel” bezeichnet wurde, bot dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine Plattform, um den Heldenmut der Roten Armee zu würdigen, die Europa von der Diktatur Hitlers befreite. In seiner Rede betonte Putin, dass Russland auch heute noch ein unüberwindbares Hindernis gegen Nazismus, Russophobie und Antisemitismus darstelle.

Die Parade zog internationale Aufmerksamkeit auf sich, nicht zuletzt durch die Anwesenheit hochrangiger Gäste wie Chinas Staatschef Xi Jinping. Die Teilnahme von Staats- und Regierungschefs aus fast 30 Ländern, darunter Brasilien und einige ehemalige Sowjetrepubliken, verlieh dem “Tag des Sieges” zusätzlichen Glanz. Diese internationale Präsenz sollte laut Putin demonstrieren, dass Russland trotz seiner umstrittenen Invasion in der Ukraine nicht isoliert auf der Weltbühne dasteht.

Besonders bemerkenswert war die Glückwunschbotschaft des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, der trotz diplomatischer Feinheiten weiterhin auf eine bedingungslose Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine pocht und bei Nichterfüllung mit weiteren Sanktionen droht. Diese Botschaft unterstreicht die komplexen diplomatischen Beziehungen, die in der aktuellen geopolitischen Lage eine Rolle spielen.

Ein zentrales Element der Parade war die Waffenschau, die erstmals auch Drohnen umfasste. Die Sicherheitsvorkehrungen waren aufgrund befürchteter Anschläge besonders streng, was sich in der Abschaltung des mobilen Internets im Stadtzentrum und der Schließung zahlreicher Geschäfte widerspiegelte. Veteranen des Zweiten Weltkriegs und Angehörige von Soldaten verfolgten die Parade unter diesen außergewöhnlichen Bedingungen.

Parallel zu den Feierlichkeiten forderte eine Gruppe von mehr als 30 Außenministern und Diplomaten die Errichtung eines internationalen Sondertribunals zur Ahndung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Diese juristische Einrichtung soll in Den Haag eingerichtet werden und sich mit der strafrechtlichen Verfolgung führender Vertreter der russischen Führung befassen. Bei einem Treffen in Lwiw verabschiedete die Runde eine Erklärung, um das Vorhaben zu unterstützen. Der neu ernannte deutsche Außenminister Johann Wadephul betonte die Notwendigkeit von Konsequenzen für diesen völkerrechtswidrigen Krieg.

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