MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein altbekanntes Medikament aus der Diabetesbehandlung sorgt für Aufsehen: Forscher prüfen, ob Metformin auch im Kampf gegen Darmkrebs helfen kann – und die ersten Hinweise sind erstaunlich.
Metformin, ein Medikament, das seit Jahrzehnten in der Diabetesbehandlung eingesetzt wird, rückt erneut ins Rampenlicht der medizinischen Forschung. Wissenschaftler untersuchen derzeit, ob dieser kostengünstige Blutzuckersenker auch im Kampf gegen bestimmte Krebsarten, insbesondere Darmkrebs, wirksam sein könnte. Erste Laborergebnisse deuten darauf hin, dass Metformin das Wachstum von Krebszellen beeinflussen könnte, insbesondere bei Tumoren mit einer KRAS-Mutation, die oft resistent gegen herkömmliche Therapien sind.
Die Studienleiterin Holli Loomans-Kropp von der Ohio State University hat in Zellkulturversuchen beobachtet, dass Metformin das Zellwachstum von schwer behandelbaren Darmkrebszellen beeinflussen könnte. Diese Erkenntnisse sind zwar vielversprechend, jedoch noch weit von einer klinischen Anwendung entfernt. Die Forscher betonen, dass Metformin nicht als Ersatz für Chemotherapie gedacht ist, sondern als mögliche Ergänzung, um den Krebs auf mehreren Ebenen zu bekämpfen.
Der Wirkmechanismus von Metformin könnte darin bestehen, den Zuckerstoffwechsel der Krebszellen zu verändern und Prozesse wie die Autophagie zu fördern, was eine Art ‘Zellreinigung’ darstellt. Diese Prozesse könnten die Tumorzellen unter Druck setzen, indem sie ihnen die benötigte Energie entziehen. Loomans-Kropp erklärt, dass die Beeinflussung der Energieverwertung von Krebszellen auch deren Wachstum beeinflussen könnte.
Ein wesentlicher Vorteil von Metformin ist seine lange Verfügbarkeit und die umfassende Erforschung seiner Sicherheit. Da das Medikament bereits seit Jahrzehnten auf dem Markt ist, könnten positive Ergebnisse in Tierversuchen und klinischen Studien schneller zur Anwendung führen als bei einem völlig neuen Präparat. Diese Tatsache könnte die Entwicklung neuer Krebstherapien erheblich beschleunigen.
Metformin hat in den letzten Jahren immer wieder Aufmerksamkeit erregt, nicht nur in der Diabetesbehandlung, sondern auch im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz und sogar in der Anti-Aging-Forschung. Diese breite Anwendbarkeit ist auf das zentrale Wirkprinzip des Medikaments zurückzuführen: die Veränderung des Energiehaushalts im Körper. Diese Eigenschaft könnte auch bei der Behandlung von Krebs von Vorteil sein, da Tumorzellen einen hohen Energiebedarf haben.
Obwohl die bisherigen Ergebnisse vielversprechend sind, bleiben viele Fragen offen. Die Forscher betonen, dass es noch ein langer Weg ist, bis aus den ersten Zellversuchen eine zugelassene Krebsbehandlung wird. Tierversuche und klinische Studien mit Patienten sind die nächsten Schritte. Dennoch bietet die Idee, ein altbekanntes und gut verfügbares Medikament zur Unterstützung bestehender Therapien zu nutzen, eine spannende Perspektive im Kampf gegen eine der häufigsten Krebsarten.
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