MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Übernahme des DNA-Testunternehmens 23andMe durch Regeneron Pharmaceuticals für 256 Millionen US-Dollar wirft Fragen zur Zukunft der genetischen Daten auf.
Die kürzliche Ankündigung, dass Regeneron Pharmaceuticals das DNA-Testunternehmen 23andMe für 256 Millionen US-Dollar übernehmen wird, hat in der Branche für Aufsehen gesorgt. Diese Übernahme erfolgt nur zwei Monate, nachdem 23andMe in den USA Insolvenzschutz beantragt hatte. Regeneron hat sich verpflichtet, die Datenschutzrichtlinien von 23andMe einzuhalten und verfügt über Sicherheitskontrollen zum Schutz der Benutzerdaten.
Die Übernahme von 23andMe durch Regeneron erfolgt in einer Zeit, in der die Sicherheit genetischer Daten zunehmend im Fokus steht. Letzten Monat stimmte das Unternehmen zu, einen Ombudsmann zur Überwachung des Datenschutzes einzusetzen, nachdem mehrere US-Bundesstaaten Bedenken hinsichtlich des möglichen Missbrauchs der Daten durch unethische Käufer geäußert hatten. Regeneron wird fast alle Vermögenswerte von 23andMe erwerben, während die Tochtergesellschaft Lemonaid Health im Rahmen der Vereinbarung abgewickelt wird.
23andMe wird als eigenständige Einheit innerhalb von Regeneron weitergeführt, wobei das Unternehmen plant, die Daten von 23andMe für die Medikamentenentwicklung zu nutzen. Mark Jensen, Vorsitzender des Vorstands von 23andMe, betonte, dass die Transaktion den Wert des Unternehmens maximiert und gleichzeitig den Schutz der Kundendaten gewährleistet.
Die Herausforderungen von 23andMe sind vielfältig. Das Unternehmen wurde 2006 von Anne Wojcicki mitgegründet und erhielt im Laufe der Jahre prominente Unterstützung von Persönlichkeiten wie Oprah Winfrey und Snoop Dogg. Trotz eines Börsengangs im Jahr 2021, der den Unternehmenswert auf über 6 Milliarden US-Dollar steigen ließ, konnte 23andMe nie profitabel arbeiten. Schwache Nachfrage nach Testkits und ein gescheiterter Versuch, in die Medikamentenentwicklung einzusteigen, trugen zu den Schwierigkeiten bei.
Ein weiterer Rückschlag ereignete sich 2023, als ein Datenleck die genetischen Informationen von Millionen Nutzern offenlegte. Obwohl das Unternehmen behauptet, dass keine DNA-Daten gestohlen wurden, führte der Vorfall zu einer Klage, die schließlich beigelegt wurde. Zwei Monate nach der Einigung wurden 200 Arbeitsplätze abgebaut, was etwa 40 % der Belegschaft ausmachte.
Als 23andMe im März Insolvenzschutz beantragte, rieten mehrere Generalstaatsanwälte den Kunden, ihre Daten aus der Datenbank des Unternehmens zu löschen. Trotz der Zusicherung, dass Kundendaten weiterhin gemäß der Datenschutzrichtlinie geschützt werden, enthielt diese auch Klauseln, die den Zugriff auf persönliche Informationen im Falle von Insolvenz, Fusion oder Übernahme erlaubten.
Die Übernahme durch Regeneron könnte neue Möglichkeiten für die Nutzung der genetischen Daten von 23andMe eröffnen, insbesondere im Bereich der Medikamentenentwicklung. Dennoch bleibt der Datenschutz ein zentrales Anliegen, und die Einhaltung strenger Sicherheitsstandards wird entscheidend sein, um das Vertrauen der Kunden zu erhalten.
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