Moody’s Herabstufung der USA: Auswirkungen auf die Finanzmärkte

NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Herabstufung der USA durch Moody’s hat weitreichende Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte. Die Entscheidung, das Kreditrating der USA von ‘Aaa’ auf ‘Aa1’ zu senken, hat nicht nur die Renditen von Staatsanleihen in die Höhe getrieben, sondern auch das Vertrauen der Anleger erschüttert.

Die Entscheidung von Moody’s, das Kreditrating der USA herabzustufen, markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der Finanzgeschichte. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten genießt keine der großen Ratingagenturen mehr volles Vertrauen in die Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten. Diese Herabstufung hat sofortige Auswirkungen auf die Renditen von Staatsanleihen, die am Montag auf 4,55 Prozent für zehnjährige und über fünf Prozent für dreißigjährige Papiere stiegen.

Die Reaktionen auf den Finanzmärkten waren deutlich spürbar. Nicht nur in den USA, sondern auch in Europa gerieten die Märkte unter Druck. Britische Gilts mit 30-jähriger Laufzeit erreichten den höchsten Stand seit zwei Monaten. An den Aktienmärkten verloren US-Indizes zu Handelsbeginn bis zu ein Prozent, während der Euro Stoxx 50 um 0,5 Prozent sank.

Moody’s begründete die Herabstufung mit der wachsenden strukturellen Verschuldung der USA. Der Vorschlag von Präsident Donald Trump, das Schuldenlimit erneut auszuweiten, hat die Bedenken über die langfristige Tragfähigkeit der US-Finanzpolitik verstärkt. Ohne tiefgreifende Konsolidierung könnte das Defizit bis 2035 auf bis zu neun Prozent des BIP anwachsen.

Die Skepsis der Anleger weltweit wächst. Eine Analyse des Vermögensverwalters Apollo zeigt, dass der Anteil indirekter Gebote bei Auktionen 30-jähriger US-Staatsanleihen auf unter 60 Prozent gefallen ist. Auch China hat seine Bestände an langfristigen US-Anleihen reduziert, was auf ein schwindendes Vertrauen in die Stabilität der US-Wirtschaft hindeutet.

Finanzminister Scott Bessent versuchte, die Bedeutung der Herabstufung herunterzuspielen, indem er Moody’s als nachlaufenden Indikator bezeichnete. Dennoch kündigte er an, dass die US-Regierung Maßnahmen zur Schuldenreduzierung ergreifen werde. Ob dies ausreicht, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen, bleibt abzuwarten.

Experten wie der ehemalige Hedgefondsmanager Ray Dalio warnen vor einer Abwärtsspirale aus steigenden Zinsen und wachsender Verschuldung. EZB-Chefin Christine Lagarde sprach von einem Vertrauensverlust in die US-Politik. Diese Entwicklungen könnten weitreichende Auswirkungen auf sämtliche US-Vermögenswerte haben, sollte sich die US-Staatsanleihe vom Status des ‘sicheren Hafens’ lösen.

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