MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer koordinierten Aktion haben internationale Strafverfolgungsbehörden und private Unternehmen die Infrastruktur des Lumma Stealer Malware-Netzwerks zerschlagen, das für Millionen von Infektionen weltweit verantwortlich war.

Die jüngste Aktion gegen das Lumma Stealer Malware-Netzwerk zeigt die zunehmende Bedeutung internationaler Zusammenarbeit im Kampf gegen Cyberkriminalität. Die Operation, die von globalen Strafverfolgungsbehörden und einer Reihe von Unternehmen durchgeführt wurde, führte zur Beschlagnahmung von 2.300 Domains, die als Kommando- und Kontrollzentren für die Malware dienten. Diese Infrastruktur ermöglichte es Kriminellen, auf infizierte Windows-Systeme zuzugreifen und sensible Informationen zu stehlen.
Lumma Stealer, auch bekannt als LummaC oder LummaC2, hat seit Ende 2022 weltweit für Aufsehen gesorgt. Die Malware wurde in mindestens 1,7 Millionen Fällen eingesetzt, um Daten wie Browserinformationen, Anmeldeinformationen und Kryptowährungs-Seed-Phrasen zu stehlen. Laut dem US-Justizministerium wurden etwa 10 Millionen Infektionen auf Lumma zurückgeführt. Die Beschlagnahmung der Infrastruktur betrifft fünf Domains, die als Login-Panels für Administratoren und Kunden der Malware dienten, was deren weitere Verbreitung erheblich einschränkt.
Zwischen März und Mai 2025 identifizierte Microsoft über 394.000 mit Lumma infizierte Windows-Computer weltweit. Europol bezeichnete Lumma als die bedeutendste Bedrohung durch Informationsdiebstahl weltweit. Die Aktion unterbrach die Kommunikation zwischen dem Schadprogramm und seinen Opfern, was einen erheblichen Schlag gegen die Cyberkriminalität darstellt.
Microsofts Digital Crimes Unit (DCU) arbeitete mit anderen Cybersicherheitsunternehmen wie ESET, BitSight und Cloudflare zusammen, um die bösartigen Domains zu entfernen. Der Entwickler von Lumma, der unter dem Pseudonym ‘Shamel’ bekannt ist, vermarktet die Malware als Dienstleistung über russischsprachige Chat-Foren. Die Preise für den Zugang zu Lumma variieren je nach Serviceumfang zwischen 250 und 1.000 US-Dollar, wobei ein exklusives Paket für 20.000 US-Dollar den Zugang zum Quellcode bietet.
Die Malware wird über verschiedene Vektoren verbreitet, darunter Phishing, Malvertising und Drive-by-Downloads. Besonders bemerkenswert ist die Nutzung von Cloud-Diensten wie Tigris Object Storage, um gefälschte reCAPTCHA-Seiten zu hosten, die Benutzer dazu verleiten, Lumma herunterzuladen. Diese Methoden zielen darauf ab, technisch versierte Nutzer zu täuschen und die Erkennung zu umgehen.
Die Infrastruktur von Lumma ist dynamisch und widerstandsfähig, was es den Betreibern ermöglicht, ihre Kampagnen erfolgreich durchzuführen und gleichzeitig die Rückverfolgung zu erschweren. Die Entwicklung und Verbreitung von Lumma Stealer unterstreicht die Notwendigkeit einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Industrie und Strafverfolgung, um solchen Bedrohungen entgegenzuwirken.
In einem Interview mit einem Sicherheitsforscher im Januar 2025 äußerte der Entwickler von Lumma die Absicht, die Operationen bis zum Herbst einzustellen. Diese Ankündigung könnte jedoch auch ein taktischer Schachzug sein, um die Aufmerksamkeit von den laufenden Aktivitäten abzulenken.

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