MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine Hypothese aus dem Jahr 1958, die lange Zeit als unwahrscheinlich galt, hat sich nun als korrekt erwiesen. Wissenschaftler haben bestätigt, dass Vitamin B1, auch bekannt als Thiamin, in der Lage ist, sich in ein sehr reaktives Zwischenprodukt zu verwandeln.
Die Entdeckung, dass Vitamin B1, ein essentielles Vitamin für den menschlichen Stoffwechsel, in der Lage ist, ein reaktives Zwischenprodukt namens Carbene zu bilden, stellt einen bedeutenden Fortschritt in der biochemischen Forschung dar. Diese Erkenntnis basiert auf der Arbeit von Prof. Vincent Lavallo von der University of California, Riverside, und seinem Team, die nachweisen konnten, dass Thiamin auch in wässrigen Umgebungen stabile Carbenen bilden kann.
Carbenen sind für ihre hohe Reaktivität bekannt und galten lange Zeit als zu instabil, um in Wasser zu existieren. Wasser zerstört normalerweise solche Moleküle fast sofort, was die Beobachtung von Carbenen in wässrigen Systemen als unmöglich erscheinen ließ. Doch die Forscher entwickelten eine spezielle chemische Schutzschicht, die das Carbene vor dem Kontakt mit Wasser bewahrt und so seine Stabilität gewährleistet.
Diese Entdeckung bestätigt die Theorie des Chemikers Ronald Breslow aus dem Jahr 1958, der vermutete, dass Thiamin während bestimmter biochemischer Reaktionen in ein Carbene umgewandelt werden könnte. Die Stabilität dieser Carbenen in Wasser könnte erklären, wie wichtige Transformationen in lebenden Zellen ablaufen, und eröffnet neue Möglichkeiten für umweltfreundlichere chemische Prozesse.
Carbenen könnten als Liganden in metallbasierten Katalysatoren dienen, die in der Herstellung vieler Substanzen verwendet werden. Die Möglichkeit, diese Katalysatoren in Wasser zu betreiben, könnte zu saubereren Produktionsprozessen führen, da die Abhängigkeit von schädlichen Lösungsmitteln verringert wird. Dies wäre ein großer Schritt in Richtung einer grüneren Chemie.
Die Fähigkeit, ein Molekül zu stabilisieren, das das Verhalten von Enzymen nachahmt, könnte Forschern helfen, die Chemie von Zellen genauer nachzubilden. Dies könnte zu einem besseren Verständnis der Funktionsweise von Enzymen führen und möglicherweise neue Wege zur Reparatur oder Neuprogrammierung dieser Funktionen in der Medizin eröffnen.
Die Bestätigung, dass Carbene in Wasser überleben können, löst ein Rätsel über das Potenzial von Vitamin B1. Es wirft jedoch auch neue Fragen über andere flüchtige Moleküle auf, die in lebenden Systemen existieren könnten. Die Forscher hoffen, dass ähnliche Methoden weitere verborgene Akteure in wichtigen biologischen Reaktionen aufdecken könnten.
Diese Forschungsergebnisse zeigen, dass selbst scheinbar verrückte Theorien nicht vorschnell abgetan werden sollten. Die Investition in die Wissenschaft kann dazu führen, dass das Unmögliche von heute morgen möglich wird.
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