LONDON (IT BOLTWISE) – Das britische KI-Startup Builder.ai, bekannt für seine ambitionierten Versprechen, hat Insolvenz angemeldet, nachdem interne Untersuchungen aufgedeckt haben, dass das Unternehmen seine Umsätze künstlich aufgebläht hat.
Builder.ai, ein britisches KI-Startup, das einst mit der Vision antrat, das Erstellen von Apps und Websites so einfach wie eine Pizza-Bestellung zu machen, steht nun vor dem Aus. Das Unternehmen hat Insolvenz angemeldet, nachdem interne Untersuchungen aufgedeckt haben, dass die Umsatzzahlen erheblich überhöht waren. Diese Enthüllungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Investitionen in KI-Startups seit dem Boom durch ChatGPT stark zugenommen haben.
Die Financial Times berichtet, dass Builder.ai seine Umsatzzahlen drastisch nach unten korrigieren musste. Ursprünglich wurden für 2024 Umsätze von 220 Millionen US-Dollar gemeldet, die nun auf etwa 55 Millionen US-Dollar reduziert wurden. Für 2023 sank der Umsatz von 180 Millionen auf rund 45 Millionen US-Dollar. Diese Korrekturen führten dazu, dass Kreditgeber einen Zahlungsausfall erklärten und die verfügbaren Mittel des Unternehmens beschlagnahmten.
Ein zentraler Punkt der internen Untersuchung war das sogenannte „Round Tripping“. Zwischen 2021 und 2024 führte Builder.ai regelmäßig Geschäfte mit dem indischen Social-Media-Startup VerSe Innovation durch, bei denen beide Unternehmen sich gegenseitig nahezu identische Beträge in Rechnung stellten. Diese Praxis diente dazu, die Umsatzzahlen künstlich aufzublähen, ohne dass entsprechende Produkte oder Dienstleistungen tatsächlich geliefert wurden.
Zusätzlich konzentrierte sich die Untersuchung auf sogenannte „Reseller“ im Nahen Osten, bei denen Zweifel an deren Echtheit bestanden. Der Untersuchungsbericht deutet auf koordinierte Bemühungen zur Umsatzaufblähung hin. Trotz der Rücktritte von Gründer Sachin Dev Duggal als CEO und des Chief Revenue Officers Varghese Cherian, behielt Duggal einen Vorstandssitz und den Titel „Chief Wizard“.
Die Enthüllungen über die künstliche Umsatzsteigerung werfen ein Schlaglicht auf die Praktiken in der Startup-Welt, insbesondere in der KI-Branche. Während einige Unternehmen mit echten Innovationen glänzen, gibt es auch solche, die durch fragwürdige Praktiken versuchen, Investoren zu beeindrucken. Dies könnte langfristig das Vertrauen in die Branche untergraben.
Builder.ai, das ursprünglich 2016 unter dem Namen Engineer.ai gegründet wurde, versprach, dass man ohne Programmierkenntnisse Software bauen könne, weil KI das Programmieren erledige. Doch bereits 2019 deckte das Wall Street Journal auf, dass das Startup für den Großteil seiner Programmierarbeit menschliche Ingenieure statt KI einsetzte. Diese Enthüllungen werfen Fragen zur Glaubwürdigkeit des Unternehmens auf.
In der Zwischenzeit haben andere Coding-Startups wie Anysphere und Windsurf die Gelegenheit genutzt, um mit modernen Technologien wie LLMs (Large Language Models) den Markt zu erobern. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt weiterentwickeln wird und ob Builder.ai in irgendeiner Form ein Comeback schaffen kann.
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