THUN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Zukunft von Meyer Burger, einem einstigen Vorreiter in der Solartechnologie, steht auf der Kippe. Das Unternehmen, das in den letzten Jahren durch großzügige Investoren am Leben gehalten wurde, sieht sich nun mit einer existenziellen Krise konfrontiert.

Die Geschichte von Meyer Burger ist eine von Höhen und Tiefen. Einst als vielversprechender Technologieführer in der Solartechnik gefeiert, kämpft das Unternehmen nun ums Überleben. Die jüngste Aussetzung des Aktienhandels an der SIX Swiss Exchange ist ein weiteres Zeichen für die prekäre Lage des Unternehmens. Die Aktien, die einst hohe Erwartungen weckten, sind nun fast wertlos, und die Aktionäre stehen vor einem möglichen Totalverlust.
Die Schwierigkeiten von Meyer Burger sind nicht neu. Seit Jahren kämpft das Unternehmen mit finanziellen Engpässen und operativen Herausforderungen. Der Umsatz brach im Jahr 2024 um fast die Hälfte ein, und die Verluste auf Ebene des Betriebs-Cashflows (Ebitda) haben sich auf 210 Millionen Franken ausgeweitet. Trotz eines neuen Geschäftsmodells, das auf die Herstellung von Zellen und Modulen für Photovoltaikanlagen setzt, konnte das Unternehmen die hohen Betriebskosten nicht decken.
Ein wesentlicher Faktor für die Probleme von Meyer Burger ist die starke Konkurrenz aus China. Während das Unternehmen auf qualitativ hochwertige Solarmodule für anspruchsvolle Kunden in Europa und den USA setzte, konnten chinesische Anbieter ihre Produktionskosten niedrig halten und gleichzeitig die Qualität ihrer Produkte erheblich steigern. Dies führte dazu, dass Meyer Burger im Wettbewerb nicht mithalten konnte.
Ein weiterer Rückschlag war der Verlust des Großkunden Desri, der einen fünfjährigen Abnahmevertrag fristlos kündigte. Dies hinterließ eine große Lücke in der Produktionskapazität des neuen Werks in Arizona. Die politischen Veränderungen in den USA unter der neuen Regierung, die die Förderung nachhaltiger Energien zurückschraubt, verschärfen die Situation zusätzlich.
In Deutschland hat Meyer Burger Insolvenz für seine Tochterfirmen beantragt. Die Werke in Thalheim und Hohenstein-Ernstthal, die für die Produktion von Solarzellen und Maschinenbau zuständig sind, stehen vor einer ungewissen Zukunft. Die Entlassung von 282 Mitarbeitern in den USA und die Einführung von Kurzarbeit in Deutschland sind drastische Maßnahmen, die die angespannte Lage verdeutlichen.
Die Zukunft von Meyer Burger hängt nun von der Bereitschaft der Investoren ab, weiterhin finanzielle Unterstützung zu leisten. Ohne ein operatives Geschäft bleibt dem Unternehmen nur die Verwertung verbleibender Vermögenswerte. Die Aktionäre müssen sich darauf einstellen, leer auszugehen, während die Inhaber der Wandelanleihen erhebliche Verluste befürchten.

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