LONDON (IT BOLTWISE) – Der dramatische Zusammenbruch von Builder.ai, einem einst mit 1,5 Milliarden US-Dollar bewerteten und von Microsoft unterstützten Startup, wirft ein grelles Licht auf die Risiken der sogenannten ‘AI-Washing’-Praxis.

Builder.ai, ein in London ansässiges Unternehmen, das einst als Vorreiter in der KI-gestützten Softwareentwicklung galt, hat kürzlich Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen, das von Microsoft und dem Qatar Investment Authority unterstützt wurde, versprach, die Softwareentwicklung durch seine KI-Assistentin ‘Natasha’ zu revolutionieren. Doch wie sich herausstellte, war die Technologie weitgehend eine Illusion. Stattdessen arbeiteten rund 700 Ingenieure in Indien daran, den Anschein zu erwecken, dass die Softwareentwicklung von künstlicher Intelligenz durchgeführt wurde.

Der Niedergang von Builder.ai begann im Mai 2025, als der Kreditgeber Viola Credit 37 Millionen US-Dollar aus den Konten des Unternehmens beschlagnahmte. Dies geschah, nachdem bekannt wurde, dass das Startup seine Umsatzprognosen für 2024 um 300% übertrieben hatte. Der Gründer Sachin Dev Duggal hatte den Gläubigern 220 Millionen US-Dollar an Verkäufen versprochen, doch eine unabhängige Prüfung ergab, dass der tatsächliche Umsatz nur 50 Millionen US-Dollar betrug.

Die Täuschung war nicht neu. Bereits 2019 hatte das Wall Street Journal die fragwürdigen KI-Behauptungen von Builder.ai aufgedeckt. Ehemalige Mitarbeiter beschrieben das Unternehmen als ‘alles Ingenieure, keine KI’, wobei die meisten Entwicklungsarbeiten manuell von Mitarbeitern in Indien durchgeführt wurden. Ein ehemaliger Mitarbeiter, Robert Holdheim, verklagte das Unternehmen 2019 auf 5 Millionen US-Dollar, nachdem er entlassen worden war, weil er die mangelnde Funktionalität der Technologie kritisiert hatte.

Die Enthüllungen führten zu einer intensiven Prüfung durch die Regulierungsbehörden. Der neue CEO Manpreet Ratia, der im Februar Duggal ersetzte, entdeckte das Ausmaß der finanziellen Falschdarstellungen. US-Staatsanwälte in New York fordern nun die Finanzunterlagen und Kundenlisten des Unternehmens im Rahmen einer bundesweiten Untersuchung an.

Der Zusammenbruch von Builder.ai ist der größte Misserfolg eines KI-Startups seit dem globalen Investitionsboom, der durch die Einführung von ChatGPT ausgelöst wurde. Das Unternehmen schuldet nun Amazon 85 Millionen US-Dollar und Microsoft 30 Millionen US-Dollar an Cloud-Computing-Gebühren, während etwa 1.000 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze verloren haben.

Dieser Fall unterstreicht die wachsenden Bedenken hinsichtlich des ‘AI-Washing’, bei dem Unternehmen traditionelle Technologiedienste als künstliche Intelligenz umbenennen, um Investitionen im aktuellen KI-Boom anzuziehen. Die Branche muss sich nun mit den Folgen dieser Täuschung auseinandersetzen und Wege finden, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.

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Builder.ai: Der Fall eines milliardenschweren KI-Startups
Builder.ai: Der Fall eines milliardenschweren KI-Startups (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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