LONDON (IT BOLTWISE) – Schon im frühen Kindesalter beginnen Kinder, Akzente mit Intelligenz zu assoziieren. Diese Erkenntnis wirft ein neues Licht auf die Entwicklung von Vorurteilen und die Rolle der Sozialisierung in der Sprachwahrnehmung.
Bereits im Mutterleib beginnen wir, die Sprachen und Akzente um uns herum wahrzunehmen. Studien zeigen, dass Säuglinge schon ab fünf Monaten eine Präferenz für vertraute Akzente entwickeln. Diese frühe Prägung könnte erklären, warum Erwachsene oft starke Meinungen über Akzente haben.
In Großbritannien sind Meinungen und Stereotype über Akzente weit verbreitet und können zu ernsthaften Fällen von Akzentdiskriminierung führen. Doch wie entwickeln sich solche Vorurteile von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter? Eine neue Studie untersucht, ob diese Vorurteile früher entstehen, als bisher angenommen.
Frühere Forschungen in den USA zeigten, dass Kinder erst im Alter von neun oder zehn Jahren beginnen, Akzentstereotype wie „nördliche Akzente bedeuten intelligent“ und „südliche Akzente bedeuten nett“ zu übernehmen. Diese Stereotype wurden in der Studie durch direkte Fragen an die Kinder ermittelt, was die Gefahr birgt, dass die Kinder sozial erwünschte Antworten gaben.
Weniger bekannt ist, wie unbewusste Vorurteile, die den Zuhörern möglicherweise nicht bewusst sind, ihre Reaktionen auf Sprecher mit unterschiedlichen Akzenten beeinflussen. Eine aktuelle Studie mit fünfjährigen Kindern in Essex untersuchte, wie sich solche unbewussten Einstellungen manifestieren.
In einem Experiment wurden 27 Kinder mit zwei Charakteren vertraut gemacht: einem „cleveren“ und einem „nicht cleveren“. Die Kinder hörten dann Audioaufnahmen mit verschiedenen britischen Akzenten und mussten die gehörten Akzente mit den Charakteren abgleichen. Die Reaktionszeit der Kinder wurde gemessen, um die Assoziation zwischen Akzent und Charakter zu bewerten.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Kinder einen starken Zusammenhang zwischen einem standardisierten südenglischen Akzent und Intelligenz herstellten. Überraschenderweise wurde auch der Essex-Akzent, der Heimatakzent der Kinder, mit Intelligenz assoziiert, was auf einen Vertrautheitseffekt hindeutet.
Der Yorkshire-Akzent hingegen wurde mit Unintelligenz assoziiert, was die weit verbreiteten Vorurteile gegen nordenglische Akzente widerspiegelt. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Vorurteile bereits bei Kindern im Vorschulalter verankert sein können.
Interessanterweise waren Kinder, die zu Hause einer größeren Vielfalt an Akzenten ausgesetzt waren, insgesamt positiver gegenüber verschiedenen Akzenten eingestellt. Dies legt nahe, dass die Exposition gegenüber Akzentvielfalt eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung von Akzentdiskriminierung spielen könnte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kinder nicht mit der Vorstellung geboren werden, dass bestimmte Akzente mit mangelnder Bildung verbunden sind. Diese Einstellungen werden sozialisiert. Die Forschung legt nahe, dass die Förderung von Akzentvielfalt von klein auf entscheidend sein könnte, um Vorurteile abzubauen.
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