LONDON (IT BOLTWISE) – Die Debatte um Chinas berüchtigte 996-Arbeitskultur hat nun auch die europäische Startup-Szene erreicht. Während einige Investoren Druck ausüben, sich dieser intensiven Arbeitsweise anzupassen, formiert sich Widerstand unter den Gründern.
Die Diskussion um die 996-Arbeitskultur, die in China weit verbreitet ist und von großen Technologiekonzernen wie Alibaba und TikTok übernommen wurde, hat nun auch Europa erreicht. Diese Arbeitsweise, die von 9 Uhr morgens bis 9 Uhr abends an sechs Tagen die Woche reicht, wird von einigen als notwendig angesehen, um im globalen Wettbewerb mithalten zu können. Doch viele europäische Gründer und Investoren sind anderer Meinung. Sebastian Becker von Redalpine argumentiert, dass die von Deutschlands neuem Kanzler vorgeschlagene Erhöhung der Arbeitszeit nicht ausreiche, um die Effizienz zu steigern. Er sieht in der 996-Kultur einen Weg, um mit der Konkurrenz aus den USA und China Schritt zu halten. Doch diese Sichtweise stößt auf Kritik. Suranga Chandratillake von Balderton Capital hält diese Ansichten für veraltet und verweist auf europäische Unternehmen wie Klarna und Revolut, die ohne eine solche Arbeitskultur erfolgreich sind. Die europäische Startup-Szene hat in den letzten Jahren bedeutende Erfolge erzielt und steht den USA und Asien in nichts nach. Die Forderung nach einer 996-Arbeitskultur hat eine Welle der Ablehnung ausgelöst. Viele Gründer betonen, dass übermäßige Arbeitszeiten langfristig zu einem Produktivitätsverlust führen können. Nina Mohanty von Bloom Money weist darauf hin, dass Unternehmen wie Revolut, die eine ähnliche Kultur eingeführt haben, mit hohen Fluktuationsraten und regulatorischen Herausforderungen konfrontiert waren. Noa Khamallah von Don’t Quit Ventures argumentiert, dass Europas erfolgreichste Unternehmen durch nachhaltige Innovation und nicht durch Überarbeitung erfolgreich wurden. Die jüngeren Generationen, insbesondere Millennials und die Generation Z, legen großen Wert auf Work-Life-Balance und sind weniger bereit, sich einer toxischen Arbeitskultur zu unterwerfen. Sarah Wernér von Husmus sieht in der 996-Kultur sogar einen Vorteil für ihre Konkurrenz, da sie dadurch leichter Talente abwerben kann. Die europäische Startup-Szene benötigt mehr finanzielle Unterstützung, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Es fehlt an aggressiver Finanzierung, die es den Unternehmen ermöglichen würde, genügend Talente einzustellen, ohne die Mitarbeiter zu überlasten. Seit 2015 haben europäische Tech-Startups fast 375 Milliarden US-Dollar an Wachstumsfinanzierung verpasst. Die Debatte zeigt, dass es nicht nur um Arbeitszeiten geht, sondern um die Schaffung eines Umfelds, das Innovation und nachhaltiges Wachstum fördert.
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