BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die deutsche Industrie steht vor einer bedeutenden Herausforderung: Der Stellenabbau in der Branche hat eine neue Dimension erreicht. Innerhalb eines Jahres sind 101.000 Arbeitsplätze verloren gegangen, was einem Rückgang von 1,8 Prozent entspricht. Besonders betroffen ist die Automobilindustrie, die mit einem strukturellen Wandel konfrontiert ist.
Die deutsche Industrie erlebt derzeit einen tiefgreifenden Wandel, der sich in einem erheblichen Stellenabbau niederschlägt. Laut einer Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY sind innerhalb eines Jahres 101.000 Industriearbeitsplätze weggefallen. Dies entspricht einem Rückgang von rund 1,8 Prozent. Besonders hart trifft es die Automobilindustrie, die allein 45.400 Stellen verloren hat, was einem Rückgang von knapp sechs Prozent entspricht.
Die Ursachen für diesen Rückgang sind vielfältig. Einerseits kämpft die Industrie mit einer schwachen Nachfrage in Europa und einer stagnierenden Binnennachfrage. Andererseits belasten hohe Energie- und Personalkosten die Unternehmen zusätzlich. Die Konkurrenz aus China verschärft die Situation weiter. Besonders die Autoindustrie steht vor der Herausforderung, sich dem Wandel hin zur Elektromobilität anzupassen, was die Personalstruktur erheblich beeinflusst.
Im Vergleich zu 2019, als noch 5,68 Millionen Menschen in der deutschen Industrie beschäftigt waren, ist die Zahl der Arbeitsplätze bis zum Ende des ersten Quartals 2025 auf 5,46 Millionen gesunken. Dies entspricht einem Rückgang von 217.000 Stellen oder 3,8 Prozent seit Beginn der Corona-Pandemie. Besonders betroffen sind die Metallerzeugung und die Textilindustrie, die jeweils über vier Prozent ihrer Arbeitsplätze verloren haben. Die Chemie- und Pharmabranche hingegen verzeichnete mit einem Rückgang von nur 0,3 Prozent einen nahezu stabilen Personalstand.
Die wirtschaftlichen Herausforderungen haben auch politische Konsequenzen. Bundeskanzler Friedrich Merz hat eine sogenannte Offset-Regel ins Spiel gebracht, die verhindern könnte, dass deutsche Autoexporte in die USA mit Zöllen belegt werden. Im Gegenzug könnten US-Unternehmen Investitionsmöglichkeiten in Deutschland erhalten. Kritiker sehen darin jedoch keine langfristige Lösung für die strukturellen Probleme des Standorts.
Jan Brorhilker, Managing Partner bei EY, prognostiziert, dass bis Jahresende weitere 70.000 Industriearbeitsplätze verloren gehen könnten. Vor allem Maschinenbauunternehmen und Automobilhersteller haben bereits Sparprogramme gestartet. Die Industrieverbände fordern angesichts dieser Entwicklungen mehr politische Initiative. Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), betont die Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit und Standortattraktivität zu stärken, um weitere Produktionsverlagerungen ins Ausland zu verhindern.
Die Bundesregierung hat ein milliardenschweres Investitionspaket geschnürt, das zumindest kurzfristige Impulse setzen soll. Dennoch ist es laut Experten wichtig, strukturelle Probleme anzugehen. Dazu zählen beschleunigte Genehmigungsverfahren und eine gezielte Förderung der inländischen Nachfrage. Trotz der jüngsten Zahlen ist die Industrie beschäftigungsmäßig nicht auf dem tiefsten Stand der letzten Dekade. Im Vergleich zu 2014 liegt die Zahl der Industriearbeitsplätze noch um rund 3,5 Prozent oder 185.000 höher.
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