COLD SPRING HARBOR / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Exposomics, ein aufstrebendes Forschungsfeld, das die Auswirkungen von Umwelt- und biologischen Faktoren auf das menschliche Leben präzise messen will, hat kürzlich einen bedeutenden Schritt gemacht. Führende Experten kamen im Banbury Center des Cold Spring Harbor Laboratory zusammen, um die Integration von Exposomics in die Biomedizin zu fördern.

In der heutigen Zeit der -omics, in der Genomik, Proteomik und Metabolomik die wissenschaftliche Landschaft prägen, bleibt ein entscheidender Aspekt oft unbeachtet: die Umwelt. Während diese Disziplinen sich intensiv mit den genetischen und molekularen Grundlagen des Lebens beschäftigen, ist es die Exposomics, die das Zusammenspiel von Umwelt und Biologie in den Fokus rückt. Die Frage, wie externe Faktoren in Verbindung mit der menschlichen Biologie gemessen werden können, steht im Mittelpunkt dieser neuen Disziplin.
Das Banbury Center des Cold Spring Harbor Laboratory hat kürzlich führende Köpfe der Exposomics zusammengebracht, um einen Rahmen für die Integration dieser Erkenntnisse in die Biomedizin zu schaffen. Die Teilnehmer betonten, dass das Leben an der Schnittstelle von genetisch kodierten Prozessen und umweltbedingten Realitäten existiert und dass die biomedizinische Forschung diesem Umstand Rechnung tragen muss.
Rebecca Leshan, die Geschäftsführerin des Banbury Centers, hebt hervor, dass Exposomics sowohl die ‘harten’ Wissenschaften wie Biologie und Chemie als auch die ‘weichen’ Wissenschaften wie Psychologie und Ökonomie umfasst. Diese Interdisziplinarität unterscheidet Exposomics von verwandten Bereichen wie der Umweltgesundheit, die sich oft auf unmittelbare physische Auswirkungen beschränkt.
Ein Beispiel verdeutlicht diesen Unterschied: Bei einem Chemieunfall untersucht die Umweltgesundheit die direkten gesundheitlichen Auswirkungen und die Ausbreitung des Schadstoffs. Exposomics hingegen betrachtet auch die langfristigen, indirekten Folgen, wie etwa die psychischen Belastungen durch Arbeitslosigkeit oder die genetische Prädisposition für bestimmte Krankheiten, die durch den Unfall verstärkt werden könnten.
Die Veröffentlichung eines Artikels in der Zeitschrift Science markiert einen wichtigen Meilenstein für die Exposomics. Die Autoren fordern die Schaffung eines ‘menschlichen Exposoms’, ähnlich dem Referenzwerkzeug des Humangenomprojekts. Zukünftig könnten tragbare Geräte das individuelle Exposom einer Person messen und so erhebliche gesundheitliche Vorteile bieten.
Die Vision der Exposomics ist ehrgeizig, aber die potenziellen Vorteile sind enorm. Wenn auch nur ein Bruchteil dieser Möglichkeiten verwirklicht wird, könnte das Banbury Center Meeting als Wendepunkt nicht nur für die Exposomics, sondern für die gesamte Biologie und Medizin in Erinnerung bleiben.

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