LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen auf den globalen Finanzmärkten zeigen eine bemerkenswerte Verschiebung: Der schwächelnde US-Dollar hat das Interesse an Investitionen in lokale Währungen von Schwellenländern neu entfacht. Diese Entwicklung könnte weitreichende Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben, insbesondere für Länder wie Brasilien, Mexiko, Indonesien und Indien.
Die Abwertung des US-Dollars hat zu einem erneuten Interesse an Anleihen in lokalen Währungen von Schwellenländern geführt. Diese Anlageklasse, die lange Zeit vernachlässigt wurde, erlebt nun einen bemerkenswerten Aufschwung. Laut Daten von EPFR haben Fonds, die in lokale Währungen investieren, in den letzten Wochen einen Rekordzufluss an Mitteln verzeichnet. Diese Entwicklung könnte ein Wendepunkt für die Finanzmärkte der Schwellenländer sein.
Die Gründe für diesen Trend sind vielfältig. Einerseits suchen internationale Investoren angesichts der Unsicherheiten auf den globalen Märkten nach Alternativen zu US-amerikanischen Vermögenswerten. Andererseits bieten die niedrigeren Zinsen in entwickelten Ländern und der Druck auf den US-Dollar attraktive Renditechancen in Schwellenländern. Luca Paolini von Pictet Asset Management betont, dass Schwellenländeranleihen von dieser Dynamik erheblich profitieren könnten.
Ein weiterer Faktor, der zu dieser Entwicklung beiträgt, ist die Zinspolitik der Zentralbanken in Schwellenländern. Viele dieser Banken senken derzeit ihre Zinsen, was die Attraktivität lokaler Anleihen weiter erhöht. Gleichzeitig bietet die US-Notenbank einen gemischten Ausblick, was die Unsicherheit auf den Märkten verstärkt. Carlos de Sousa von Vontobel hebt hervor, dass der Rückgang des US-Dollars bereits positive Auswirkungen auf die lokalen Währungen hat.
Experten wie Jonny Goulden von JPMorgan sehen in dieser Entwicklung ein mögliches Ende der langen Abkehr ausländischer Investoren von lokalen Schwellenländeranleihen. Die Renditen des JPMorgan GBI Emerging Market Index für lokale Währungen sind auf dem niedrigsten Stand seit 2022, was auf internationale Kapitalbewegungen hinweist. David Hauner von Bank of America erwartet stabile Zuflüsse und zweistellige Renditen in lokalen Währungen bis Jahresende.
Die aktuelle Marktdynamik wird von einigen als “Goldilocks-Moment” für lokale Vermögenswerte beschrieben. Phoenix Kalen von Societe Generale sieht in Ländern wie den Philippinen, Tschechien, Ungarn, Südafrika, der Türkei, Brasilien und Kolumbien besonderes Potenzial. Trotz langsamer Zuflüsse könnte der Effekt bedeutend sein, da die Schwellenmärkte als Anlagekategorie kleiner sind, aber prozentual größere Bewegungen verzeichnen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Schwellenländer von der aktuellen Marktdynamik profitieren könnten. Die Kombination aus einem schwächelnden US-Dollar, niedrigeren Zinsen in entwickelten Ländern und einer attraktiven Zinspolitik in Schwellenländern schafft ein günstiges Umfeld für Investitionen in lokale Währungen. Diese Entwicklung könnte langfristig positive Auswirkungen auf die Finanzmärkte der Schwellenländer haben.

- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

Werkstudent Junior Ki & IT Experte (m/w/d)

Dozent Tourismusmanagement Tech und KI (m/w/d)

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Schwellenländer profitieren von schwächelndem US-Dollar" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Schwellenländer profitieren von schwächelndem US-Dollar" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Schwellenländer profitieren von schwächelndem US-Dollar« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!