INGOLSTADT / LONDON (IT BOLTWISE) – Audi steht vor einer Herausforderung: Während die Verkaufszahlen auf dem Papier stabil bleiben, sinkt die Profitabilität des Unternehmens dramatisch. Fast die Hälfte der Neuwagen wird nicht mehr an Privatkunden verkauft, sondern landet in margenschwachen Kanälen wie Vermieterflotten oder Eigenzulassungen.
Die Automobilbranche steht vor einem Dilemma: Wie kann man die Produktionskapazitäten auslasten, ohne die Gewinnmargen zu gefährden? Audi hat sich in den letzten Jahren zunehmend auf margenschwache Verkaufskanäle wie Autovermieter und Eigenzulassungen gestützt, um die Verkaufszahlen stabil zu halten. Diese Strategie hat jedoch ihren Preis. Die operative Umsatzrendite des Unternehmens ist auf ein historisches Tief von 1,5 Prozent im ersten Quartal 2025 gesunken, was Audi zum Schlusslicht unter den deutschen Premiumherstellern macht.
Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass fast 47 Prozent der Audi-Neuwagen in Deutschland nicht an klassische Endkunden verkauft werden. Stattdessen gehen sie an Autovermieter, Behörden oder werden vom Handel selbst zugelassen. Diese sogenannten Sonderkanäle sind für Audi zu einem wichtigen Ventil geworden, um die Produktionsbänder auszulasten und Lagerbestände abzubauen. Doch während die Verkaufsstatistik stabil bleibt, brechen die Gewinne ein.
Der Rückgang der Nachfrage bei Privatkunden ist besonders besorgniserregend. Der Anteil der Privatkunden ist auf nur noch 18 Prozent geschrumpft, was einem Rückgang von fast 50 Prozent im Vergleich zu 2017 entspricht. In einem Markt, in dem die Konkurrenz wie Mercedes und BMW weiterhin auf margenstarke Privat- und Firmenkundenverkäufe setzt, verliert Audi kontinuierlich an Boden.
Die aggressive Absatzpolitik hat auch Auswirkungen auf das Markenimage und die Preiskontrolle. Fahrzeuge werden oft unter Einstandspreis oder mit aggressiven Rabatten verkauft, was zu einem schnellen Wertverlust auf dem Gebrauchtwagenmarkt führt. Branchenexperten warnen, dass diese Strategie langfristig nicht nachhaltig ist und das Markenimage von Audi schädigen könnte.
Die Konkurrenz zeigt, dass es auch anders geht. Mercedes hat es geschafft, den Anteil der Privatkunden gegen den Trend zu steigern und gleichzeitig die Verkäufe an öffentliche Verwaltung, Taxis und Vermieter drastisch zu reduzieren. Auch BMW kompensiert sinkende Privatkundenanteile erfolgreich über solide Firmenkundengeschäfte.
Die Hoffnung von Audi liegt nun auf neuen Modellen, die nach jahrelangen Verzögerungen endlich auf den Markt kommen sollen. Der Q6 e-tron, die neue A6-Baureihe sowie der kompakte SUV Q3 sollen die Wende bringen. Ob diese Modelle den Absatzeinbruch bei Privatkunden aufhalten können, bleibt abzuwarten.
Insgesamt zeigt sich, dass Audi vor einer schwierigen Aufgabe steht: Die Balance zwischen Produktionsauslastung und Profitabilität zu finden, ohne das Markenimage zu gefährden. Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, ob Audi es schafft, sich in einem zunehmend herausfordernden Marktumfeld zu behaupten.
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