WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Entscheidung von Präsident Donald Trump, Militärschläge gegen den Iran anzuordnen, ohne zuvor die Zustimmung des Kongresses einzuholen, ist ein weiteres Beispiel für die zunehmende Routine, mit der US-Präsidenten militärische Aktionen durchführen.

Die Praxis, dass US-Präsidenten militärische Aktionen ohne vorherige Zustimmung des Kongresses durchführen, hat in den letzten Jahrzehnten an Häufigkeit zugenommen. Präsident Donald Trumps Entscheidung, Schläge gegen den Iran anzuordnen, ist nur das jüngste Beispiel dafür. Diese Entwicklung wirft Fragen über die Machtverteilung zwischen Exekutive und Legislative auf, insbesondere angesichts der verfassungsmäßigen Vorgaben, die dem Kongress die Kriegserklärung vorbehalten.
Die Verfassung der Vereinigten Staaten sieht vor, dass der Kongress das alleinige Recht hat, Krieg zu erklären. Doch seit dem Zweiten Weltkrieg hat der Kongress keine formelle Kriegserklärung mehr abgegeben. Stattdessen hat er sich auf die Genehmigung von militärischen Einsätzen und die Bereitstellung von Mitteln für laufende Konflikte beschränkt. Diese Praxis hat die Macht des Präsidenten, militärische Aktionen zu initiieren, erheblich erweitert.
Ein weiterer wichtiger rechtlicher Rahmen ist die War Powers Resolution von 1973, die als Reaktion auf den Vietnamkrieg verabschiedet wurde. Diese Resolution soll eine Kontrolle über die präsidiale Macht ausüben, indem sie den Präsidenten verpflichtet, den Kongress innerhalb von 48 Stunden nach Beginn einer militärischen Aktion zu informieren. Zudem muss eine solche Aktion innerhalb von 60 Tagen beendet werden, wenn der Kongress keine Zustimmung erteilt.
In der Praxis haben jedoch viele Präsidenten diese Regelungen umgangen oder ausgedehnt. So hat Präsident Barack Obama 2011 eine militärische Intervention in Libyen angeordnet, ohne vorher die Zustimmung des Kongresses einzuholen. Ähnlich handelte Präsident Trump 2017, als er einen Raketenangriff in Syrien befahl, um den Einsatz chemischer Waffen durch die syrische Regierung zu bestrafen.
Die Rolle des Kongresses in diesen Angelegenheiten ist oft passiv geblieben, da viele Abgeordnete entweder mit den Entscheidungen des Präsidenten übereinstimmen oder nicht bereit sind, sich gegen ihn zu stellen. Auch die Gerichte haben sich in der Regel zurückgehalten, in diese Konflikte einzugreifen, da sie als politische Fragen betrachtet werden, die nicht in den Zuständigkeitsbereich der Justiz fallen.
Auf internationaler Ebene regelt die UN-Charta den Einsatz von Gewalt zwischen Staaten. Sie erlaubt militärische Aktionen nur zur Selbstverteidigung oder mit Zustimmung des UN-Sicherheitsrats. Die USA haben jedoch in der Vergangenheit mehrfach Aktionen durchgeführt, die als Verletzung dieser Charta angesehen werden könnten, was die diplomatischen Beziehungen belasten kann.
Die langfristigen Auswirkungen dieser Praxis sind vielfältig. Während die präsidiale Macht gestärkt wird, leidet die Glaubwürdigkeit der USA auf internationaler Ebene. Zudem wird die politische Landschaft im Inland beeinflusst, da die Entscheidungen des Präsidenten oft zu kontroversen Debatten führen.

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