NIJMEGEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Babys bereits im Alter von acht Monaten ihre Lernstrategien flexibel anpassen können, um sich an wechselnde Umgebungen anzupassen.
Die Fähigkeit von Babys, ihre Lernstrategien an veränderte Umgebungen anzupassen, stellt eine bemerkenswerte Entdeckung in der Entwicklungspsychologie dar. Forscher der Radboud-Universität in Nijmegen haben herausgefunden, dass bereits acht Monate alte Babys in der Lage sind, ihre Erwartungen zu aktualisieren und ihren Fokus in Echtzeit zu ändern. Diese Erkenntnisse widersprechen der weit verbreiteten Annahme, dass Babys in diesem Alter lediglich passive Wissenssammler sind.
In der Studie, die von Francesco Poli geleitet wurde, wurden Babys mit einem Bildschirm konfrontiert, auf dem ein farbenfrohes Monster entweder an einer vorhersehbaren oder unvorhersehbaren Stelle erschien. Durch den Einsatz von Eye-Tracking-Technologie konnten die Forscher beobachten, dass die Babys ihre Blickrichtung anpassten, je nachdem, ob die Position des Monsters stabil oder variabel war. Diese Fähigkeit zur Anpassung zeigt, dass Babys aktiv am Lernprozess teilnehmen und nicht nur Informationen aufnehmen.
Die Untersuchung ergab auch, dass es einen Zusammenhang zwischen der Flexibilität im Lernverhalten der Babys und ihrer Reaktion auf Veränderungen im Alltag gibt. Babys, die Schwierigkeiten hatten, ihre Lernstrategien anzupassen, zeigten auch im täglichen Leben Probleme mit Veränderungen. Dies könnte frühe Hinweise auf emotionale Herausforderungen sein, die sich später im Leben manifestieren könnten.
Die Ergebnisse dieser Studie werfen ein neues Licht auf die emotionale und kognitive Entwicklung von Kindern. Sie deuten darauf hin, dass die Fähigkeit, sich an Veränderungen anzupassen, nicht nur für das Lernen, sondern auch für die emotionale Stabilität von Bedeutung ist. Langfristige Studien könnten klären, ob Babys, die in der Anpassung ihrer Lernstrategien weniger effizient sind, ein höheres Risiko für die Entwicklung von Angstzuständen oder Depressionen haben.
Diese Forschungsergebnisse könnten auch Auswirkungen auf die Entwicklung von Erziehungsmethoden haben. Eltern und Erzieher könnten ermutigt werden, Umgebungen zu schaffen, die sowohl stabile als auch variable Elemente enthalten, um die Anpassungsfähigkeit der Kinder zu fördern. Die Erkenntnisse könnten zudem in der Frühförderung eingesetzt werden, um Kinder gezielt in ihrer emotionalen und kognitiven Entwicklung zu unterstützen.
Die Studie, die in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht wurde, hebt die Bedeutung der frühen Kindheit als entscheidende Phase für die Entwicklung von Anpassungsfähigkeiten hervor. Sie zeigt, dass Babys nicht nur passive Empfänger von Informationen sind, sondern aktive Teilnehmer an ihrem eigenen Lernprozess. Diese Erkenntnisse könnten langfristig dazu beitragen, neue Ansätze in der frühkindlichen Bildung und Erziehung zu entwickeln.
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