SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – Anthropic, ein aufstrebendes Unternehmen im Bereich der Künstlichen Intelligenz, hat kürzlich Schlagzeilen gemacht, indem es Millionen von Büchern zerstörte, um seine KI-Modelle zu trainieren. Diese kontroverse Methode wirft Fragen zur ethischen Nutzung von Ressourcen und den rechtlichen Rahmenbedingungen auf.
Anthropic, ein Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von KI-Assistenten spezialisiert hat, hat durch den Einsatz einer umstrittenen Methode zur Datenerfassung Aufmerksamkeit erregt. Um ihre KI-Modelle zu trainieren, hat das Unternehmen Millionen von Büchern physisch zerstört. Diese Bücher wurden von ihren Einbänden befreit, digitalisiert und anschließend entsorgt. Diese Vorgehensweise wurde in einem kürzlich veröffentlichten Gerichtsurteil als rechtlich zulässig eingestuft, da die Bücher legal erworben und die digitalen Kopien nicht weiterverbreitet wurden.
Die Entscheidung, Bücher in solch großem Umfang zu zerstören, wirft Fragen zur Nachhaltigkeit und Ethik auf. Während kleinere Projekte oft auf zerstörerisches Scannen zurückgreifen, um Kosten zu sparen, ist die Dimension von Anthropics Ansatz beispiellos. Die Motivation hinter dieser Methode liegt in der hohen Qualität der Texte, die in Büchern zu finden sind, im Gegensatz zu weniger verlässlichen Quellen wie Online-Kommentaren.
Der Bedarf an qualitativ hochwertigen Trainingsdaten ist in der KI-Industrie enorm. Modelle wie Claude, das von Anthropic entwickelt wurde, benötigen Milliarden von Wörtern, um die statistischen Beziehungen zwischen Begriffen zu verstehen. Bücher bieten eine reichhaltige Quelle an gut redigierten Texten, die für die Entwicklung leistungsfähiger KI-Modelle unerlässlich sind.
Anthropic entschied sich zunächst für den Erwerb digitalisierter Versionen von Büchern, um die aufwendigen Lizenzverhandlungen mit Verlagen zu umgehen. Doch rechtliche Bedenken führten dazu, dass das Unternehmen schließlich auf den Kauf und die Zerstörung physischer Bücher umstieg. Diese Methode umgeht die Lizenzierung, da das Unternehmen die Bücher legal erwirbt und die digitalen Kopien intern behält.
Obwohl keine seltenen Bücher zerstört wurden, bleibt die Frage, ob es nicht nachhaltigere Methoden gibt, um an die benötigten Daten zu gelangen. Andere Organisationen, wie die Internet Archive, haben nicht-destruktive Scantechniken entwickelt, die die physischen Bücher erhalten. Auch OpenAI und Microsoft arbeiten mit Harvard zusammen, um KI-Modelle auf Basis von öffentlichen Domänenbüchern zu trainieren, ohne die Originale zu zerstören.
Die Entscheidung von Anthropic, Bücher zu zerstören, um ihre KI-Modelle zu trainieren, zeigt die Herausforderungen, vor denen die Branche steht. Während die rechtlichen Rahmenbedingungen eingehalten wurden, bleibt die ethische Frage offen. Die KI-Industrie muss Wege finden, um qualitativ hochwertige Daten zu nutzen, ohne dabei wertvolle Ressourcen zu verschwenden.
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