LONDON (IT BOLTWISE) – Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Verlagsbranche sorgt für erhebliche Diskussionen. Eine Gruppe von mehr als 70 Autoren hat nun einen offenen Brief veröffentlicht, in dem sie Verlage auffordern, den Einsatz von KI-Technologien einzuschränken.
Die Verlagsbranche steht vor einem Paradigmenwechsel, da Künstliche Intelligenz (KI) zunehmend in den Prozess der Bucherstellung integriert wird. Diese Entwicklung hat eine Gruppe von mehr als 70 Autoren, darunter Dennis Lehane, Gregory Maguire und Lauren Groff, dazu veranlasst, einen offenen Brief zu veröffentlichen. Dieser Brief, der auf der literarischen Website Lit Hub veröffentlicht wurde, fordert die großen US-Verlage auf, keine Bücher zu veröffentlichen, die ausschließlich von Maschinen erstellt wurden.
Der Brief richtet sich an die ‘Big Five’ der US-Verlage – Penguin, Random House, HarperCollins, Simon & Schuster, Hachette Book Group und Macmillan – sowie an andere Verlage in den USA. Innerhalb von 24 Stunden nach Veröffentlichung des Briefes haben mehr als 1.100 Personen die dazugehörige Petition unterzeichnet. Zu den prominenten Unterzeichnern gehören Jodi Picoult, Olivie Blake und Paul Tremblay.
Die Autoren fordern die Verlage auf, Bücher, die mit KI-Tools erstellt wurden, nicht ohne Zustimmung oder Entschädigung der Autoren zu veröffentlichen. Zudem sollen Verlage darauf verzichten, Mitarbeiter durch KI-Tools zu ersetzen, und nur menschliche Sprecher für Hörbücher engagieren. Der Brief betont, dass die von KI erzeugten Texte oft billig und einfach wirken, da sie ohne großen Aufwand produziert werden können.
Bislang haben Autoren ihre Unzufriedenheit mit den negativen Auswirkungen von KI auf ihre Arbeit hauptsächlich durch Klagen gegen KI-Unternehmen zum Ausdruck gebracht. Zu den bekanntesten Namen, die derzeit in laufende Urheberrechtsverletzungsverfahren gegen KI-Unternehmen verwickelt sind, gehören Ta-Nehisi Coates, Michael Chabon, Junot Díaz und die Komikerin Sarah Silverman. Einige dieser Fälle haben bereits erste Urteile hervorgebracht, die den KI-Unternehmen möglicherweise das Recht geben, ihre Modelle mit urheberrechtlich geschützten Werken zu trainieren, solange sie diese legal erwerben.
Die Autorin Rioghnach Robinson, die unter dem Pseudonym Riley Redgate schreibt und eine der Organisatorinnen des Briefes ist, betont, dass die jüngsten Gerichtsurteile die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen noch dringlicher machen. Sie sieht die Verlage als letzte Verteidigungslinie gegen die Bedrohung durch KI-generierte Inhalte, die die Existenz von Autoren gefährden könnten.
Die Autoren weisen darauf hin, dass die Bedrohung durch KI nicht nur im Bereich der Urheberrechtsverletzung liegt. In den letzten Jahren sind auf Plattformen wie Amazon zahlreiche Bücher aufgetaucht, die angeblich von realen Autoren stammen, aber tatsächlich von KI geschrieben wurden. Auch die zunehmende Nutzung von KI in der Audioproduktion stellt eine Bedrohung dar, da viele Autoren zusätzliches Einkommen durch das Einsprechen ihrer eigenen Bücher erzielen.
Audible, ein führender Anbieter von Hörbüchern, hat kürzlich eine Partnerschaft mit Verlagen angekündigt, um das Angebot an KI-gestützten Hörbüchern zu erweitern. Audible-CEO Bob Carrigan sieht in der KI eine große Chance, die Verfügbarkeit von Hörbüchern zu erweitern und Autoren zu helfen, neue Zielgruppen zu erreichen.
Robinson erkennt an, dass Verlage bereits Schritte unternommen haben, um Autoren zu schützen, indem sie in vielen Verträgen KI-Opt-out-Klauseln eingeführt haben. Dennoch fordert sie die Verlage auf, mehr zu tun, um ihre Autoren vor der Bedrohung durch KI zu schützen. Sie befürchtet, dass Verlage eigene KI-generierte Titel erstellen könnten, die den Markt überschwemmen und menschliche Arbeitskräfte ersetzen.
Simon & Schuster, einer der in dem Brief genannten Verlage, hat auf die Bedenken der Autoren reagiert und erklärt, dass sie die geistigen Eigentumsrechte ihrer Autoren aktiv schützen.
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