TOULOUSE / LONDON (IT BOLTWISE) – Airbus, Europas führender Luftfahrtkonzern, steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Trotz voller Auftragsbücher und einer angeschlagenen Konkurrenz kämpft das Unternehmen mit internen Herausforderungen, die es zu überwinden gilt.

Airbus, der europäische Gigant der Luftfahrtindustrie, befindet sich in einer Phase des Umbruchs. Trotz einer beeindruckenden Anzahl von rund 8600 Flugzeugen in den Auftragsbüchern und einem starken Verkauf des A320neo-Modells, das 80 Prozent des operativen Gewinns ausmacht, kämpft das Unternehmen mit erheblichen Produktionsverzögerungen. Diese Diskrepanz zwischen Potenzial und Realität hat CEO Guillaume Faury dazu veranlasst, einen radikalen Umbau der Führungsebene einzuleiten.

Die Herausforderungen, denen sich Airbus gegenübersieht, sind vielfältig. Neben einem Mangel an Zulieferteilen und Fachkräften sowie einer Rohstoffknappheit, hat sich das Unternehmen durch überkomplexe Prozesse und eine träge Unternehmenskultur selbst behindert. Der Druck auf die Lieferanten, Rabatte zu gewähren und gleichzeitig die Produktion zu steigern, hat die Situation weiter verschärft. Ein Mangel an operativer Expertise im Top-Management, insbesondere in Bezug auf Lieferketten, hat die Probleme zusätzlich verstärkt.

Ein wesentlicher Bestandteil der neuen Strategie ist der Umbau von innen. Sabine Klauke, bisherige Technikchefin, wird den Vorstand verlassen, um den Flugzeugbau zu digitalisieren. Diese Aufgabe wird als entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit von Airbus angesehen, doch es gibt Zweifel, ob Klauke die richtige Wahl für diese Herkulesaufgabe ist. Ihr Nachfolger, Rémi Maillard, bringt Erfahrung aus dem Indien- und Südostasiengeschäft mit, während Lars Wagner, der neue Chef des zivilen Flugzeuggeschäfts, als erfahrener Manager mit Verständnis für komplexe Produktionsprozesse gilt.

Parallel dazu wird Benoit Schulz, bisher Kanada-Chef, neuer Einkaufschef und soll die Lieferkette internationaler und robuster gestalten. Diese personellen Veränderungen sollen zu mehr Effizienz führen und PR-Stunts reduzieren. Doch die strukturellen Defizite bleiben vorerst ungelöst, und der Erfolg dieser Maßnahmen ist ungewiss.

Ein weiterer Aspekt des Strategiewechsels ist die Verschiebung des Fokus von Nachhaltigkeitsvisionen hin zu renditeorientierten Projekten. Während das Wasserstoff-Jet-Projekt öffentlich noch unterstützt wird, gilt es intern als auf Eis gelegt. Stattdessen konzentriert sich die Konzernleitung auf Projekte, die vor 2030 Umsatz bringen können. Diese nüchterne Herangehensweise erscheint angesichts der jüngsten Rückschläge als alternativlos.

Die Digitalisierung der Produktionsprozesse ist eine der größten Herausforderungen für Airbus. Trotz des Hightech-Images des Unternehmens sind die Werkhallen kaum automatisiert, und viele Prozesse laufen noch auf Papier. Sabine Klauke soll nun eine durchdigitalisierte Fertigungsstraße entwerfen, die schnellere Fertigung, weniger Gewicht und niedrigere Betriebskosten ermöglicht. Doch auch hier gibt es Zweifel an ihrer Eignung für diese Aufgabe.

Neben technischen und produktionstechnischen Herausforderungen steht Airbus auch vor einem Kulturwandel. Personalchefin Carmen-Maja Rex übernimmt den Umbau der globalen Belegschaft, um eine moderne, internationale Führungsstruktur zu etablieren. Dies ist eine schwierige Aufgabe, da nationale Interessen nach wie vor interne Entscheidungen beeinflussen.

Insgesamt steht Airbus vor einem paradoxen Szenario: Trotz voller Auftragsbücher und einer schwächelnden Konkurrenz bleibt das Wachstum moderat. Die Ursachen liegen in der Struktur des Unternehmens, das mit Altlasten und mangelnder operativer Schlagkraft zu kämpfen hat. Der Umbau unter Faury ist mutig, aber riskant, und der Druck auf den CEO wächst mit jedem Wechsel in der Führungsebene.

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Airbus: Strategiewechsel und Herausforderungen im Fokus
Airbus: Strategiewechsel und Herausforderungen im Fokus (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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