PROVIDENCE / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Analyse zeigt, dass seit 2020 mehr als die Hälfte der Pentagon-Ausgaben an private Militärunternehmen fließt.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Costs of War-Projekts der Brown University und des Quincy Institute for Responsible Statecraft hat aufgedeckt, dass von 2020 bis 2024 private Unternehmen 2,4 Billionen US-Dollar in Form von Verträgen vom Pentagon erhielten. Dies entspricht etwa 54 % der diskretionären Ausgaben des Verteidigungsministeriums in diesem Zeitraum. Die Ergebnisse werfen ein Licht auf die zunehmende Abhängigkeit der US-Militärpolitik von privaten Auftragnehmern.
Besonders bemerkenswert ist, dass fünf große Rüstungsunternehmen – Lockheed Martin, RTX (ehemals Raytheon), Boeing, General Dynamics und Northrop Grumman – den Löwenanteil dieser Verträge erhielten. Allein Lockheed Martin sicherte sich Verträge im Wert von 313 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich dazu betrug das gesamte Budget für Diplomatie, Entwicklung und humanitäre Hilfe, ohne militärische Unterstützung, nur 356 Milliarden US-Dollar.
Die Autoren der Studie, William D. Hartung und Stephen Semler, betonen, dass hohe Pentagon-Budgets oft mit der Unterstützung der Truppen gerechtfertigt werden. Doch tatsächlich fließt der Großteil des Budgets in die Taschen von Unternehmen, was ebenso viel mit Lobbyismus wie mit rationaler Verteidigungsplanung zu tun hat. Ein erheblicher Teil dieser Mittel wird für ineffiziente oder überteuerte Waffensysteme und üppige Vergütungspakete ausgegeben.
Die Studie zeigt auch, dass die jährlichen Militärausgaben der USA im Laufe dieses Jahrhunderts erheblich gestiegen sind, ebenso wie der Anteil des Budgets, der an Auftragnehmer geht. Während seit 2020 durchschnittlich 54 % der Pentagon-Ausgaben an Militärunternehmen flossen, waren es in den 1990er Jahren nur 41 %.
Ein weiterer besorgniserregender Aspekt ist der Einfluss der Rüstungsindustrie auf die Politikgestaltung. Bis 2024 hatte die Branche 950 Lobbyisten engagiert, 220 mehr als 2020, um die Politik zu beeinflussen und die Militärausgaben zu erhöhen. Diese Entwicklung wirft Fragen über die Rolle des Lobbyismus und die Macht der Waffenindustrie in der US-Politik auf.
Stephanie Savell, Direktorin des Costs of War-Projekts, warnt davor, dass diese Zahlen eine massive Umverteilung von Steuergeldern zur Finanzierung von Krieg und Waffenproduktion darstellen. Sie fordert, die wachsende Macht der Rüstungsindustrie im Auge zu behalten, insbesondere angesichts des Aufstiegs des Autoritarismus in den USA und weltweit.
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