Politischer Streit um Space Shuttle Discovery: Texas fordert Verlegung

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein politischer Streit um die Verlegung des Space Shuttles Discovery vom Smithsonian nach Texas hat neue Wellen geschlagen. Senator Dick Durbin kritisierte die Pläne als kostspieligen Diebstahl.

Der politische Vorstoß, das Space Shuttle Discovery aus dem Smithsonian zu entfernen und in Texas auszustellen, stieß am Donnerstag auf Widerstand. Ein US-Senator stellte die Kosten für das Vorhaben in Frage, das er als Diebstahl bezeichnete. “Das ist kein Transfer. Es ist ein Raub”, sagte Senator Dick Durbin während einer Haushaltsanhörung im Senat. “Ein Raub von Texas, weil sie vor 12 Jahren einen Wettbewerb verloren haben.” Im April hatten die republikanischen Senatoren John Cornyn und Ted Cruz, beide aus Texas, das Gesetz “Bring the Space Shuttle Home Act” eingebracht, das die Verlegung der Discovery vom National Air and Space Museum in Virginia nach Houston vorsieht. Sie fügten dann eine Bestimmung in die Senatsversion des “One Big Beautiful Bill” ein, die dasselbe Ziel verfolgte. Dieses Gesetz wurde am 4. Juli von Präsident Donald Trump unterzeichnet. “Ich freue mich, dass dies als Teil des Senatsgesetzes verabschiedet wurde und freue mich darauf, Discovery in Houston willkommen zu heißen und dieses ungeheuerliche Unrecht zu korrigieren”, sagte Cornyn in einer Erklärung. “Houston war lange Zeit das Herzstück des menschlichen Raumfahrtprogramms unseres Landes, und es ist längst überfällig, dass Space City die Anerkennung erhält, die es verdient, indem es das Space Shuttle Discovery nach Hause bringt.” Das wäre vielleicht das Ende der Geschichte gewesen, wären da nicht zwei Bedenken, die Durbin am Donnerstag äußerte. “Im Versöhnungsgesetz hat Texas 85 Millionen Dollar eingetragen, um das Space Shuttle vom National Air and Space Museum in Chantilly, Virginia, nach Texas zu verlegen. 85 Millionen Dollar klingen nach viel Geld, aber es ist bei weitem nicht genug, um dies zu erreichen”, sagte Durbin. Unter Berufung auf Forschungen der NASA und des Smithsonian sagte Durbin, dass die Gesamtkosten näher bei 305 Millionen Dollar liegen und dass dies nicht die geschätzten 178 Millionen Dollar für den Bau einer Einrichtung zur Unterbringung und Ausstellung der Discovery in Houston einschließt. Darüber hinaus sei unklar, ob der Kongress überhaupt das Recht habe, ein Artefakt, geschweige denn ein Space Shuttle, aus der Sammlung des Smithsonian zu entfernen. Die Institution in Washington, DC, die als Treuhandgesellschaft der USA dient, behauptet, dass sie die Discovery besitzt. Die 2012 von der NASA unterzeichneten Unterlagen übertrugen “alle Rechte, Interessen, Titel und Eigentum” des Raumfahrzeugs an das Smithsonian. “Dies wird das erste Mal in der Geschichte des Smithsonian sein, dass jemand eine ihrer Ausstellungen nimmt und sie gewaltsam in Besitz nimmt. Was machen wir hier? Sie haben nicht das Recht in Texas, dies zu beanspruchen”, sagte Durbin. Houston war nicht die einzige Stadt, die die Ausstellung eines ausgemusterten Space Shuttles verpasste. 2011 appellierten Durbin und der Senator von Illinois, Mark Kirk, an die NASA, eines der geflügelten Raumfahrzeuge im Adler-Planetarium in Chicago auszustellen. Die Agentur entschied sich letztendlich, die Shuttles dem National Air and Space Museum, dem Kennedy Space Center Visitor Complex in Florida und dem California Science Center in Los Angeles zu überlassen. Ein Prototyp-Orbiter, der dort ausgestellt war, wo sich jetzt die Discovery befindet, wurde an das Intrepid Museum in New York City übergeben. Um seine Punkte bei der Anhörung am Donnerstag ansprechen zu können, brachte Durbin den “Houston, We Have a Problem”-Änderungsantrag ein, um “die Verwendung von Mitteln zur Verlegung eines ausgemusterten Space Shuttles von einem Standort zu einem anderen zu verbieten.” Er zog den Änderungsantrag dann zurück, nachdem er seine Einwände geäußert hatte. “Ich denke, wir haben es hier mit etwas zu tun, das Verschwendung genannt wird. 85 Millionen Dollar Verschwendung. Ich weiß, dass dies ein kontroverses Thema ist, und ich weiß, dass es andere Agenturen, Smithsonian, NASA und andere gibt, die an diesem Thema interessiert sind; ich werde diesen Änderungsantrag zurückziehen, aber ich werde meine Kollegen bitten, ehrlich darüber zu sein”, sagte Durbin. “Ich hoffe, dass wir lange und gründlich darüber nachdenken.”

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!