SEOUL / LONDON (IT BOLTWISE) – Almonty Industries plant den Aufbau der größten Wolframquelle außerhalb Chinas. Ein ambitioniertes Vorhaben, das sowohl Chancen als auch Risiken birgt.

Almonty Industries hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Die Errichtung der größten Wolframquelle außerhalb Chinas. Mit der Sangdong-Mine in Südkorea will das Unternehmen eine neue Ära der Rohstoffunabhängigkeit einläuten. Doch der Weg dorthin ist mit zahlreichen Herausforderungen gepflastert. Der Abbau von Wolfram, einem für die Industrie unverzichtbaren Metall, ist nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern auch wirtschaftlich riskant. Ohne die Unterstützung durch staatliche Subventionen, wie sie in China üblich sind, gleicht das Projekt einem Drahtseilakt.
Die Bedeutung von Wolfram für die moderne Industrie kann kaum überschätzt werden. Es findet Anwendung in der Rüstungsindustrie, im Maschinenbau und in der Elektronik. Doch die Abhängigkeit von China, das rund 86 Prozent des weltweiten Angebots kontrolliert, stellt ein geopolitisches Risiko dar. Die jüngsten Exportbeschränkungen Pekings haben die Preise in die Höhe getrieben und die Lieferketten ausgedünnt. Für Deutschland, den größten EU-Importeur von Wolfram, ist dies eine alarmierende Entwicklung.
Almonty Industries hat kürzlich 90 Millionen US-Dollar am US-Technologieindex Nasdaq eingesammelt, um die Entwicklung der Sangdong-Mine voranzutreiben. Diese Investition ist ein klares Zeichen für das Vertrauen in die strategische Bedeutung des Projekts. Doch die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Mine hängt von konstant hohen Wolframpreisen ab. Ein Preisverfall könnte das gesamte Vorhaben gefährden.
Die Geschichte des Wolframmarktes zeigt, wie schnell sich die Dynamik ändern kann. In den 1970er-Jahren gab es noch zahlreiche Minen außerhalb Chinas. Doch durch aggressive Preispolitik und staatliche Unterstützung hat Peking viele Konkurrenten aus dem Markt gedrängt. Heute ist das globale Monopol Chinas eine Tatsache, die der Westen nicht länger ignorieren kann.
Die Unterstützung durch die deutsche KfW Ipex in Form eines 75-Millionen-Dollar-Kredits unterstreicht die geopolitische Bedeutung des Projekts. Es ist ein Eingeständnis, dass Europas Rohstoffstrategie einer grundlegenden Überarbeitung bedarf. In einer Welt multipolarer Konflikte sind stabile Rohstofflieferungen essenziell für die industrielle Basis.
Die Zukunft der Sangdong-Mine hängt von vielen Faktoren ab. Technische Herausforderungen, wirtschaftliche Rahmenbedingungen und geopolitische Entwicklungen werden den Erfolg des Projekts maßgeblich beeinflussen. Doch eines ist sicher: Almonty Industries hat einen mutigen Schritt in Richtung Unabhängigkeit gewagt, der die globale Rohstofflandschaft nachhaltig verändern könnte.

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