LONDON (IT BOLTWISE) – Die Herstellung von Produkten im Weltraum eröffnet neue Horizonte für die Industrie. Trotz der hohen Kosten für den Transport von Materialien ins All und zurück zur Erde, zeigt sich ein wachsendes Interesse an der Nutzung der Mikrogravitation für die Fertigung von Hightech-Produkten.
Die Idee, Produkte im Weltraum zu fertigen, mag zunächst futuristisch erscheinen, doch die Vorteile der Mikrogravitation sind nicht von der Hand zu weisen. Nicole Wagner, CEO von LambdaVision, einem Startup aus Connecticut, betont, dass die Internationale Raumstation (ISS) näher ist als viele Produktionsstandorte auf der Erde. LambdaVision nutzt die Schwerelosigkeit, um mehrschichtige Membranen für die Retina zu entwickeln, die Menschen mit Sehverlust helfen könnten.
Die Fertigung auf der Erde ist oft durch Kosten, Prozesse oder Technologie begrenzt. Doch die Schwerkraft stellt in vielen Bereichen eine zusätzliche Herausforderung dar. In der Mikrogravitation verhalten sich Materialien anders, was in Bereichen wie Optik, Pharmazie und Halbleitern zu qualitativ hochwertigeren Produkten führen kann. Startups testen bereits die Möglichkeiten eines Marktes für Weltraumfertigung.
Der Fokus liegt auf Produkten mit geringem Volumen und hohem Wert, bei denen die Herstellung in der Schwerelosigkeit den größten Unterschied macht. Mikrogravitation ermöglicht die Herstellung von Pharmazeutika mit überlegenen Kristallstrukturen und könnte die Genexpression von Zellkulturen beeinflussen. Auch die Herstellung von optischen Fasern und dünnen Filmen profitiert von der Schwerelosigkeit, da sie gleichmäßiger und mit weniger Defekten produziert werden können.
Die hohen Kosten für den Transport ins All und zurück sind jedoch eine große Hürde. Neben den Startkosten sind die Zeit der Astronauten, die Masse der Nutzlast und die Energie auf der ISS begrenzte Ressourcen. LambdaVision hat ein autonomes System entwickelt, das keine Astronautenzeit erfordert und nur wenig Energie verbraucht. Dennoch bleibt die Abhängigkeit vom Zeitplan der ISS eine Herausforderung.
Es gibt jedoch eine wachsende Zahl von Unternehmen, die als Vermittler für Experimente im All fungieren. Space Tango und Redwire Space bieten Plattformen für die Durchführung von Experimenten und kümmern sich um die Koordination mit den verschiedenen Akteuren. LambdaVision hat mit Space Tango zusammengearbeitet, um Transporte mit verschiedenen Anbietern zu organisieren.
Auch wenn die Herstellungskosten im All hoch bleiben, könnten Produkte, die einen der fünf Sinne wiederherstellen, für zahlungskräftige Kunden attraktiv sein. LambdaVision befindet sich noch in der präklinischen Phase, aber die Herstellungsmethode könnte auch auf andere Produkte angewendet werden, wie Materialien für die Photovoltaik oder künstliche Organe.
Für die Skalierung der Weltraumfertigung ist jedoch eine umfangreichere Infrastruktur erforderlich, die den Transport von Materialien ins All und zurück zur Erde erleichtert. Derzeit gibt es mehr Möglichkeiten, Dinge zur ISS zu schicken, als sie zurückzubringen. Sobald eine kritische Masse an Infrastruktur vorhanden ist, könnte die Weltraumfertigung schnell wachsen und größere Einheiten produzieren.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Dozent Tourismusmanagement Tech und KI (m/w/d)

Dozent Tourismusmanagement Tech und KI (m/w/d)
Teamleiter Beratung - KI und Prozessoptimierung (m/w/d)

Duales Studium Informatik/Künstliche Intelligenz (B.Sc.), Campusmodell Sindelfingen/Stuttgart 2026 (w/m/d)

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Innovative Fertigung im All: Neue Möglichkeiten durch Mikrogravitation" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Innovative Fertigung im All: Neue Möglichkeiten durch Mikrogravitation" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Innovative Fertigung im All: Neue Möglichkeiten durch Mikrogravitation« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!