LONDON (IT BOLTWISE) – Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in das Medizinstudium bietet sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Eine aktuelle Studie aus Frankreich zeigt, wie KI-gestützte Trainingssysteme die Prüfungsergebnisse von Medizinstudierenden verbessern können.
Die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) im Medizinstudium wird zunehmend diskutiert. Eine französische Studie hat untersucht, wie KI-gestützte Trainingssysteme die Leistung von Medizinstudierenden in Prüfungen verbessern können. Die Ergebnisse zeigen, dass Studierende, die mit einem KI-Trainingssystem arbeiteten, signifikant bessere Ergebnisse in der Objective Structured Clinical Examination (OSCE) erzielten als ihre Kollegen, die das Standardtraining durchliefen.
Das KI-Trainingssystem, das auf der GPT-4-basierten Plattform DocSimulator läuft, ermöglichte es den Studierenden, Anamnesen und Kasuistiken mit Feedback zu trainieren. Diese interaktive Lernmethode führte nicht nur zu besseren Prüfungsergebnissen, sondern auch zu einer Reduktion von Stress und Prüfungsangst. Die Studierenden fühlten sich besser vorbereitet und zeigten weniger Prüfungsabsentismus.
Obwohl die Studie vielversprechende Ergebnisse liefert, gibt es auch kritische Stimmen. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse ist aufgrund der begrenzten Anzahl an teilnehmenden Fakultäten in Frankreich eingeschränkt. Zudem fehlt der Zugang zu körperlichen Untersuchungen und nonverbaler Kommunikation, was in der medizinischen Ausbildung von großer Bedeutung ist.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Gefahr des Deskilling, also des schleichenden Verlusts ärztlicher Urteilskraft durch zu viel Algorithmus-Komfort. Experten warnen davor, dass KI zwar Feedback geben kann, jedoch nicht in der Lage ist, Empathie oder Ambiguitätstoleranz zu vermitteln. Diese Fähigkeiten sind jedoch essenziell für die ärztliche Praxis.
In der hausärztlichen Medizin bleibt die Skepsis gegenüber der Digitalisierung groß. Ungeplante Kontakte, vage Symptome und die Beziehung zwischen Arzt und Patient sind schwer digitalisierbar. Dennoch wird die Entwicklung von KI-Tools in der Medizin mit Spannung verfolgt, da sie das Potenzial haben, die Ausbildung und Praxis zu verändern.
Insgesamt zeigt die Studie, dass KI-gestützte Trainingssysteme eine wertvolle Ergänzung in der medizinischen Ausbildung sein können. Sie bieten die Möglichkeit, Studierende besser auf Prüfungen vorzubereiten und Stress zu reduzieren. Gleichzeitig ist es wichtig, die Grenzen der Technologie zu erkennen und sicherzustellen, dass menschliche Fähigkeiten wie Empathie und Urteilskraft nicht vernachlässigt werden.

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