JERUSALEM / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der Hebräischen Universität Jerusalem hat einen entscheidenden Gehirnmechanismus identifiziert, der bei Kokainabhängigkeit eine zentrale Rolle spielt. Diese Entdeckung könnte den Weg für innovative Behandlungsansätze ebnen.

Die Hebräische Universität Jerusalem hat in einer aktuellen Studie einen bedeutenden Fortschritt im Verständnis der Gehirnmechanismen bei Kokainabhängigkeit erzielt. Im Fokus steht ein sogenanntes “Anti-Belohnungs-Netzwerk”, das während des Entzugs von Kokain hyperaktiv wird und negative Emotionen verstärkt. Diese verstärkten negativen Gefühle können Betroffene dazu treiben, erneut zur Droge zu greifen, um dem emotionalen Schmerz zu entkommen.

Interessanterweise könnte dieses Netzwerk auch eine schützende Funktion haben, indem es den Drogenkonsum emotional kostspielig macht und somit als eine Art innere Bremse wirkt. Diese Erkenntnisse bieten eine neue Perspektive für die Behandlung von Sucht, indem sie den Fokus auf die schmerzhaften Entzugserscheinungen legen, anstatt nur das Verlangen nach der Droge zu bekämpfen.

Die Studie, geleitet von Prof. Yonatan M. Kupchik und dem Doktoranden Liran Levi, identifiziert ein glutamaterges Netzwerk im ventralen Pallidum des Gehirns als Schlüsselakteur bei der Sucht. Während dieser Bereich traditionell mit der Regulierung von Belohnung und Vergnügen in Verbindung gebracht wird, zeigt die Forschung, dass eine Gruppe von Neuronen hier die Freisetzung von Dopamin unterdrückt und negative Emotionen verstärkt.

Während der Abstinenzphase erhöht dieses Anti-Belohnungs-Netzwerk seine Aktivität, was zu einem Anstieg des emotionalen Unbehagens führt. Wird Kokain wieder konsumiert, beruhigt sich das Netzwerk schnell, was den Kreislauf von Erleichterungssuche und Rückfall verstärkt. Diese Dynamik verdeutlicht, wie tiefgreifend die emotionalen Kosten des Entzugs in den Gehirnprozessen verankert sind.

Überraschenderweise zeigte die Studie, dass die Hemmung dieses Netzwerks die Vorliebe und Motivation für die Droge tatsächlich erhöhte. Dies deutet darauf hin, dass die negativen Signale des Gehirns eine schützende Rolle spielen könnten, indem sie übermäßigen Drogenkonsum durch emotionale Kosten begrenzen.

Diese Erkenntnisse könnten einen Paradigmenwechsel in der Suchtbehandlung einleiten. Anstatt nur das Belohnungssystem des Gehirns zu dämpfen, könnte die Modulation der aversiven Signale des Gehirns eine effektivere Strategie sein, um die Ursachen von Rückfällen anzugehen. Die Forschung von Levi und Kupchik bietet somit einen neuen Rahmen für das Verständnis von Sucht, nicht nur als Streben nach Vergnügen, sondern auch als Flucht vor Schmerz.

Hat Ihnen der Artikel - Neues Verständnis der Gehirnmechanismen bei Kokainabhängigkeit - gefallen? Dann abonnieren Sie uns doch auf Insta: AI & Robotics - Instagram - Boltwise

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!


Neues Verständnis der Gehirnmechanismen bei Kokainabhängigkeit
Neues Verständnis der Gehirnmechanismen bei Kokainabhängigkeit (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



Folgen Sie aktuellen Beiträge über KI & Robotik auf Twitter, Telegram, Facebook oder LinkedIn!
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein. Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation benötigen, sollten Sie den Rat von einem qualifizierten Finanzberater einholen. IT BOLTWISE® schließt jegliche Regressansprüche aus.








Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
77 Bewertungen
Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
  • Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
135 Bewertungen
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
  • Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
71 Bewertungen
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
  • Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
51 Bewertungen
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
  • Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten

Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Da wir bei KI-erzeugten News und Inhalten selten auftretende KI-Halluzinationen nicht ausschließen können, bitten wir Sie bei Falschangaben und Fehlinformationen uns via eMail zu kontaktieren und zu informieren. Bitte vergessen Sie nicht in der eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Neues Verständnis der Gehirnmechanismen bei Kokainabhängigkeit".
Stichwörter Abhängigkeit Belohnung Emotionen Entzug Gehirn Geist Kokain Neurologie Neuroscience Neurowissenschaften Rückfall Sucht
Alle Märkte in Echtzeit verfolgen - 30 Tage kostenlos testen!

Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Neues Verständnis der Gehirnmechanismen bei Kokainabhängigkeit" für unsere Leser?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  • Die aktuellen intelligenten Ringe, intelligenten Brillen, intelligenten Uhren oder KI-Smartphones auf Amazon entdecken! (Sponsored)


  • Es werden alle Kommentare moderiert!

    Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.

    Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.

    Du willst nichts verpassen?

    Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Neues Verständnis der Gehirnmechanismen bei Kokainabhängigkeit" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
    Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Neues Verständnis der Gehirnmechanismen bei Kokainabhängigkeit« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!

    352 Leser gerade online auf IT BOLTWISE®
    KI-Jobs