LONDON (IT BOLTWISE) – Die Erforschung antiker Inschriften hat mit der Einführung von Aeneas, einem KI-Modell zur Kontextualisierung, einen bedeutenden Fortschritt erzielt. Diese Entwicklung verspricht, die Art und Weise, wie Historiker fragmentarische Texte interpretieren und datieren, grundlegend zu verändern.
Die Erforschung der römischen Geschichte hat einen neuen Meilenstein erreicht. Mit der Einführung von Aeneas, einem KI-Modell, das speziell für die Kontextualisierung antiker Inschriften entwickelt wurde, können Historiker nun fragmentarische Texte mit bisher unerreichter Präzision interpretieren und datieren. Diese bahnbrechende Technologie, die in Zusammenarbeit mit der Universität Nottingham und weiteren renommierten Institutionen entwickelt wurde, ermöglicht es, die Vielfalt des römischen Alltagslebens durch die Analyse von Inschriften auf eine neue Art und Weise zu verstehen.
In der römischen Welt waren Inschriften allgegenwärtig. Sie fanden sich auf Monumenten, Alltagsgegenständen und sogar in Form von Graffiti. Diese Texte bieten Historikern wertvolle Einblicke in das Leben der damaligen Zeit. Doch oft sind diese Inschriften fragmentarisch oder beschädigt, was ihre Interpretation erschwert. Aeneas nutzt die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz, um diese Herausforderungen zu meistern. Das Modell kann in Sekundenschnelle Parallelen zwischen tausenden lateinischen Inschriften ziehen und so Historikern helfen, die Bedeutung und den Kontext dieser Texte besser zu verstehen.
Ein herausragendes Merkmal von Aeneas ist seine Fähigkeit, multimodale Eingaben zu verarbeiten. Das bedeutet, dass das Modell sowohl Text- als auch Bildinformationen analysieren kann, um die geografische Herkunft einer Inschrift zu bestimmen. Diese Funktion ist besonders nützlich, wenn es darum geht, stark beschädigte Texte zu restaurieren, deren ursprüngliche Länge unbekannt ist. Aeneas setzt neue Maßstäbe in der Wiederherstellung beschädigter Texte und der Vorhersage ihres Entstehungszeitraums und -orts.
Die Entwicklung von Aeneas basiert auf einem umfangreichen Datensatz, der über 176.000 lateinische Inschriften umfasst. Diese Daten wurden aus verschiedenen epigraphischen Datenbanken zusammengeführt und harmonisiert, um eine zuverlässige Grundlage für das Training des Modells zu schaffen. Durch den Einsatz von Transformer-Architekturen und speziellen Netzwerken zur Zeichenwiederherstellung und Datierung kann Aeneas tiefere Verbindungen zwischen den Inschriften herstellen und diese in einen breiteren historischen Kontext einordnen.
Ein bemerkenswertes Beispiel für die Leistungsfähigkeit von Aeneas ist die Analyse der Res Gestae Divi Augusti, einer der bekanntesten römischen Inschriften. Historiker diskutieren seit langem über die Datierung dieses Textes. Aeneas konnte eine detaillierte Verteilung möglicher Daten liefern, die beide vorherrschenden Hypothesen quantitativ erfasste. Diese Ergebnisse basieren auf subtilen linguistischen Merkmalen und historischen Markern, die im Text erwähnt werden.
Die Einführung von Aeneas markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Geschichtsforschung. Historiker, die das Modell in einer groß angelegten Studie nutzten, berichteten von einer gesteigerten Effizienz und einem erweiterten Spektrum relevanter Parallelen. Aeneas bietet nicht nur eine schnellere Analyse, sondern auch eine neue, quantitative Herangehensweise an historische Debatten.
Um die Vorteile von Aeneas einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wird das Modell über predictingthepast.com kostenlos zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wird der Code und der Datensatz als Open Source bereitgestellt, um die weitere Forschung zu unterstützen. Diese Initiative zeigt, wie Künstliche Intelligenz die Geschichtsforschung revolutionieren kann, indem sie Historikern neue Werkzeuge an die Hand gibt, um die Vergangenheit besser zu verstehen.

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