LONDON (IT BOLTWISE) – Google DeepMind hat ein neues KI-Tool namens Aeneas entwickelt, das Historikern bei der Entschlüsselung und Rekonstruktion antiker römischer Inschriften hilft.
Die römische Zivilisation ist bekannt für ihre beeindruckenden Errungenschaften in Bereichen wie Architektur, Recht und Technik. Ein oft übersehener Aspekt sind jedoch die zahlreichen Inschriften, die von den Römern hinterlassen wurden. Diese Inschriften bieten wertvolle Einblicke in das Leben der Antike, sind jedoch häufig fragmentiert oder beschädigt. Hier setzt das neue KI-Tool von Google DeepMind an, das Historikern bei der Rekonstruktion dieser Texte hilft. Aeneas, benannt nach dem mythischen trojanischen Helden, nutzt fortschrittliche Algorithmen, um fehlende Wörter in römischen Inschriften zu ergänzen und deren Entstehungszeit und -ort zu bestimmen.
Die Entwicklung dieses Tools wurde von Dr. Thea Sommerschield von der Universität Nottingham in Zusammenarbeit mit Google vorangetrieben. Die KI wurde auf einer umfangreichen Datenbank von fast 200.000 bekannten Inschriften trainiert, die insgesamt 16 Millionen Zeichen umfassen. Diese Datenbank ermöglicht es Aeneas, historische Verbindungen zwischen den Inschriften zu erkennen und sie in einen größeren Kontext zu setzen. In einem Testlauf analysierte Aeneas die Res Gestae Divi Augusti, eine monumentale Inschrift, die die Errungenschaften des ersten römischen Kaisers Augustus beschreibt.
Die KI konnte zwei mögliche Entstehungszeiträume identifizieren, die mit den bestehenden wissenschaftlichen Debatten übereinstimmen. Ein weiteres Beispiel für die Leistungsfähigkeit von Aeneas ist die Analyse eines Votivaltars aus Mogontiacum, dem heutigen Mainz. Die KI entdeckte subtile sprachliche Ähnlichkeiten, die auf den Einfluss eines älteren Altars in der Region hinwiesen. Diese Erkenntnisse wurden von den beteiligten Historikern als bahnbrechend beschrieben. Die Anwendung von Aeneas verspricht, die Arbeit von Historikern zu revolutionieren, indem sie den Zugang zu und das Verständnis von antiken Texten erleichtert.
Laut Professorin Mary Beard von der Universität Cambridge könnte dieses Tool die Art und Weise, wie wir römische Inschriften studieren, grundlegend verändern. Professor Jonathan Prag von der Universität Oxford betont, dass Aeneas es einer breiteren Gruppe von Forschern ermöglichen wird, an der Analyse dieser Texte teilzunehmen, ohne dass sie über ein umfassendes persönliches Wissen oder eine riesige Bibliothek verfügen müssen. Die Einführung von Aeneas markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Anwendung von Künstlicher Intelligenz im Bereich der Geschichtsforschung und zeigt das Potenzial dieser Technologie, unser Verständnis der Vergangenheit zu erweitern.


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