CHICAGO / LONDON (IT BOLTWISE) – Forscher der University of Illinois Chicago haben in einer neuen Studie Hinweise darauf gefunden, dass das weitverbreitete Herpes-simplex-Virus-1 (HSV-1) möglicherweise eine Rolle bei der Entstehung von Multipler Sklerose (MS) spielen könnte.
Das Herpes-simplex-Virus-1 (HSV-1), bekannt als Verursacher von Lippenherpes, könnte laut einer aktuellen Studie der University of Illinois Chicago (UIC) auch das Risiko für Multiple Sklerose (MS) erhöhen. Diese Autoimmunerkrankung führt zu einer fortschreitenden Schädigung des Nervensystems und beeinträchtigt die Lebensqualität der Betroffenen erheblich.
In der Studie wurden genetisch veränderte Mäuse, denen das Protein Optineurin fehlte, mit dem Virus infiziert. Optineurin spielt eine entscheidende Rolle bei der Abwehr von Herpesinfektionen. Die infizierten Mäuse zeigten eine schnelle Zerstörung der Myelinscheide, die die Nervenfasern schützt, was zu MS-ähnlichen Symptomen wie Muskelschwäche und Koordinationsproblemen führte.
Diese Ergebnisse spiegeln den Prozess wider, der auch bei Menschen mit MS beobachtet wird, bei dem das Immunsystem die Myelinscheide angreift. Dr. Deepak Shukla, Professor für molekulare Virologie an der UIC, betont, dass diese Erkenntnisse das Verständnis der viralen Entwicklung verbessern und neue Ansätze zur Minderung von vireninduzierten Nervenschäden bieten könnten.
Oraler Herpes ist eine weit verbreitete Infektion, die laut CDC etwa 47 Prozent der Erwachsenen betrifft. Das Virus wird durch engen Kontakt, wie Küssen oder Oralsex, übertragen und bleibt lebenslang im Körper, wobei es gelegentlich zu Ausbrüchen kommt. Die Kontrolle des Virus erfolgt durch das Protein Optineurin, das die Ausbreitung der Infektion verhindert und die Myelinscheide schützt.
Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass das Epstein-Barr-Virus (EBV), das 95 Prozent der Erwachsenen infiziert hat, das Risiko für MS um 30 Prozent erhöhen kann. Auch andere Herpesviren, wie das Varizella-Zoster-Virus und das humane Herpesvirus 6, wurden mit der Entstehung und Verschlimmerung von MS in Verbindung gebracht.
Die aktuelle Forschung zeigt, dass das Fehlen von Optineurin zu einer erhöhten Anfälligkeit für HSV-1-Infektionen führt. Ein weiteres Protein, MLKL, das während des Zelltods produziert wird, verstärkt die Infektion in Abwesenheit von Optineurin. Diese Proteine könnten neue Ziele für MS-Therapien darstellen.
Shuklas Labor hat bereits gezeigt, dass Necrosulfonamid, ein Inhibitor von Optineurin, die Nervenfunktion in Tiermodellen erhalten kann. Diese Studien bieten Hoffnung für die Zukunft der MS-Behandlung und könnten zu früheren Interventionen oder sogar einer möglichen Heilung führen.

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