KOPENHAGEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Dänemark zeigt, dass intensive und anhaltende Trauer nach dem Verlust eines geliebten Menschen das Risiko, innerhalb von zehn Jahren zu sterben, erheblich erhöhen kann.
Der Verlust eines geliebten Menschen ist eine der schwierigsten Erfahrungen im Leben, und Trauer ist eine natürliche Reaktion darauf. Doch für einige Menschen kann diese Trauer so intensiv und langanhaltend sein, dass sie ernsthafte gesundheitliche Folgen hat. Eine umfassende Studie aus Dänemark hat nun gezeigt, dass Menschen, die unter anhaltend hoher Trauer leiden, ein um 88% erhöhtes Risiko haben, innerhalb von zehn Jahren zu sterben.
Die Studie, die über einen Zeitraum von zehn Jahren durchgeführt wurde, untersuchte 1.735 trauernde Personen in Dänemark. Die Forscher fanden heraus, dass diejenigen mit intensiven Trauersymptomen nicht nur häufiger medizinische Hilfe in Anspruch nahmen, sondern auch häufiger Medikamente wie Antidepressiva und Beruhigungsmittel verschrieben bekamen. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, frühzeitig Anzeichen von schwerer Trauer zu erkennen und gezielte Unterstützung anzubieten.
Interessanterweise zeigte die Studie, dass bereits vor dem Verlust bestehende psychische Gesundheitsprobleme und der Gebrauch von Medikamenten Indikatoren für eine erhöhte Anfälligkeit für langanhaltende Trauer sein könnten. Dies könnte Ärzten helfen, gefährdete Personen frühzeitig zu identifizieren und ihnen maßgeschneiderte Unterstützung anzubieten.
Die Forscher verwendeten den ‘Prolonged Grief-13’-Fragebogen, um die Trauersymptome der Teilnehmer zu messen. Sie identifizierten fünf Trajektorien der Trauer, wobei 6% der Teilnehmer eine ‘hohe’ Trajektorie mit anhaltend hohen Trauersymptomen aufwiesen. Diese Gruppe hatte nicht nur ein erhöhtes Sterberisiko, sondern auch eine signifikant höhere Nutzung von Gesundheitsdiensten.
Die Ergebnisse der Studie werfen wichtige Fragen über die physiologischen Ursachen der erhöhten Sterblichkeit auf. Frühere Forschungen haben Verbindungen zwischen hohen Trauersymptomen und einer erhöhten Rate an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, psychischen Gesundheitsproblemen und sogar Suizid gezeigt. Die genauen Mechanismen, die zu der erhöhten Sterblichkeit führen, sind jedoch noch unklar und bedürfen weiterer Untersuchung.
Die Autoren der Studie betonen, dass Menschen, die ein hohes Risiko für eine ‘hohe’ Trauertrajektorie haben, frühzeitig erkannt werden können. Dies könnte durch die Analyse von Medikamentenverschreibungen und psychischen Gesundheitsproblemen vor dem Verlust geschehen. Eine gezielte Nachsorge durch Hausärzte oder Psychologen könnte helfen, die langfristigen gesundheitlichen Folgen zu mildern.
Diese Forschungsergebnisse sind nicht nur für die medizinische Gemeinschaft von Bedeutung, sondern auch für die Gesellschaft insgesamt. Sie unterstreichen die Notwendigkeit, Trauer als ernsthaftes Gesundheitsproblem zu erkennen und entsprechende Unterstützungsmaßnahmen zu entwickeln. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift ‘Frontiers in Public Health’ veröffentlicht und bietet wertvolle Einblicke in die langfristigen Auswirkungen von Trauer auf die Gesundheit.

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