WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen in der US-amerikanischen Gesetzgebung könnten weitreichende Folgen für das globale Finanzsystem haben. Mit der Unterzeichnung des umstrittenen GENIUS Acts durch den ehemaligen Präsidenten Donald Trump wurde ein Präzedenzfall geschaffen, der nicht nur die Kryptoindustrie, sondern auch die Stabilität der Finanzmärkte gefährden könnte.
Die Einführung des GENIUS Acts, der es Unternehmen erlaubt, eigene digitale Währungen in Form von Stablecoins auszugeben, hat in der Finanzwelt für Aufsehen gesorgt. Diese Stablecoins, die an den US-Dollar gekoppelt sind, sollen theoretisch Stabilität bieten, doch Kritiker warnen vor den Risiken, die mit ihrer breiten Akzeptanz einhergehen könnten. Sollte sich der Trend fortsetzen, könnten Stablecoins den traditionellen Bankensektor unter Druck setzen, indem sie Einlagen abziehen und Kreditvergaben erschweren.
Die Kryptoindustrie hat massiv in politische Lobbyarbeit investiert, um diese Gesetzgebung voranzutreiben. Neben dem GENIUS Act steht auch der CLARITY Act zur Debatte, der eine lockere Regulierung von Krypto-Token und -Märkten vorsieht. Diese Gesetze könnten die Tür für unregulierte Finanzprodukte öffnen, die das Potenzial haben, das Finanzsystem zu destabilisieren.
Ein zentrales Problem der Stablecoins ist ihre Anfälligkeit für Spekulationen. Sollte das Vertrauen in eine dieser Währungen schwinden, könnten Bank-ähnliche Runs auf Stablecoins die Folge sein, was zu einem Kollaps führen könnte. Anders als bei traditionellen Bankeinlagen gibt es für Stablecoin-Nutzer jedoch keinen Einlagenschutz, was das Risiko für Investoren erhöht.
Besonders besorgniserregend ist die Möglichkeit, dass große Unternehmen wie Amazon oder Walmart eigene Stablecoins herausgeben könnten. Diese Firmen haben bereits erheblichen Einfluss auf den Konsumsektor, und mit eigenen digitalen Währungen könnten sie diesen weiter ausbauen und gleichzeitig wertvolle Daten über das Kaufverhalten ihrer Kunden sammeln.
Der CLARITY Act, der ebenfalls zur Abstimmung steht, wird von vielen als Geschenk an die Kryptoindustrie gesehen. Er enthält zahlreiche Ausnahmen und Schlupflöcher, die es Unternehmen ermöglichen, riskante Finanzprodukte mit minimaler Aufsicht auf den Markt zu bringen. Dies könnte zu einer Deregulierung führen, die an die Zeit vor der Finanzkrise von 2008 erinnert, als unregulierte Finanzinstrumente das System ins Wanken brachten.
Die Auswirkungen dieser Gesetzgebung könnten weitreichend sein. Während die Kryptoindustrie von neuen Investitionsmöglichkeiten und potenziellen Gewinnen spricht, warnen Experten vor den Risiken für den durchschnittlichen Verbraucher. Die Deregulierung könnte zu mehr Marktchaos führen, was letztlich die Haushalte am stärksten treffen würde, wenn ihre Investitionen an Wert verlieren und die Märkte zusammenbrechen.
Es bleibt abzuwarten, wie der Senat auf den CLARITY Act reagieren wird. Sollte er verabschiedet werden, könnte dies den Weg für eine neue Ära der Finanzspekulation ebnen, die nicht nur die Kryptoindustrie, sondern auch das traditionelle Finanzsystem nachhaltig beeinflussen könnte.

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