LONDON (IT BOLTWISE) – Die Entscheidung von Meta, professionelle Faktenprüfer durch ein Community-Notes-Programm zu ersetzen, hat in der Technologiebranche für Aufsehen gesorgt. Diese Maßnahme, die ursprünglich als Schritt zur Förderung der Nutzerbeteiligung und zur Bekämpfung von Fehlinformationen gedacht war, steht nun auf dem Prüfstand.

Meta, das Unternehmen hinter Facebook, Instagram und Threads, hat sich entschieden, professionelle Faktenprüfer durch ein Community-Notes-Programm zu ersetzen. Diese Entscheidung wurde von vielen als Versuch gesehen, die Nutzer stärker in die Bekämpfung von Fehlinformationen einzubeziehen. Doch die Effektivität dieses Ansatzes wird zunehmend in Frage gestellt.
Das Community-Notes-Programm basiert auf der Idee, dass Nutzer selbst Fakten überprüfen und Notizen zu Beiträgen hinzufügen können. Diese Notizen müssen jedoch von einer ausreichenden Anzahl anderer Nutzer als hilfreich bewertet werden, bevor sie veröffentlicht werden. Dies hat zu einer geringen Erfolgsquote geführt, da viele Notizen, selbst wenn sie gut recherchiert sind, nicht die erforderliche Zustimmung erhalten.
Ein zentraler Kritikpunkt ist, dass das System nicht in der Lage ist, schnell auf virale Fehlinformationen zu reagieren, insbesondere in Zeiten von Breaking News. Dies ist besonders problematisch, da laut einer Studie des Pew Research Center 54 Prozent der amerikanischen Erwachsenen ihre Nachrichten aus sozialen Medien beziehen.
Meta argumentiert, dass das Programm noch in der Testphase ist und Zeit benötigt, um eine robuste Gemeinschaft von Mitwirkenden aufzubauen. Dennoch gibt es Bedenken, dass das System nicht ausreicht, um die Flut von Fehlinformationen zu bewältigen, die auf den Plattformen kursieren.
Ein weiterer Aspekt, der berücksichtigt werden muss, ist die Frage der Nutzerbeteiligung. Viele Freiwillige, die sich an dem Programm beteiligen, berichten von Frustrationen, da ihre Beiträge oft nicht veröffentlicht werden. Dies könnte langfristig zu einem Rückgang der Beteiligung führen, was die Effektivität des Programms weiter beeinträchtigen könnte.
Um das Community-Notes-Programm zu verbessern, könnten verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehört die Möglichkeit, Notizen auch zu Beiträgen von internationalen Nutzern zu verfassen, sowie die Einführung eines Systems, das Notizen zu besonders schädlichen oder viralen Inhalten priorisiert. Zudem könnte die Einführung von Anreizen für Mitwirkende, wie etwa Abzeichen für wiederholte Beiträge, die Beteiligung erhöhen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Bekämpfung von Fehlinformationen auf sozialen Medien eine komplexe Herausforderung darstellt, die nicht allein durch Nutzerbeteiligung gelöst werden kann. Eine Kombination aus professionellen Faktenprüfern und Community-Notes könnte ein effektiverer Ansatz sein, um die Verbreitung von Fehlinformationen einzudämmen.

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