BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) hat neue Entwürfe für Vorschriften veröffentlicht, die von Banken verlangen, deutlich mehr Kapital für sogenannte “unbesicherte” Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether zu halten. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Kapitalanforderungen für Krypto-Asset-Expositionen von Institutionen in der gesamten EU zu harmonisieren.
Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) hat kürzlich ihre Entwürfe für neue regulatorische Standards abgeschlossen, die darauf abzielen, die Kapitalanforderungen für Banken, die Kryptowährungen halten, zu verschärfen. Diese Regelungen betreffen insbesondere “unbesicherte” Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether, die als besonders risikobehaftet gelten. Die EBA betont, dass diese Maßnahmen notwendig sind, um eine einheitliche Umsetzung der Kapitalanforderungen für Krypto-Asset-Expositionen in der gesamten Europäischen Union zu gewährleisten.
Die neuen Vorschriften sehen vor, dass digitale Vermögenswerte, die in die Gruppe 2 fallen, einem allgemeinen Risikogewicht von 1.250 % unterliegen. Diese Gruppe umfasst unter anderem unbesicherte Kryptowährungen wie Bitcoin. Eine Unterkategorie, Gruppe 2a, umfasst Vermögenswerte, die bestimmte Absicherungs- und Netting-Kriterien der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich erfüllen. Im Gegensatz dazu unterliegen sogenannte Asset-Referenz-Token, die an traditionelle Finanzinstrumente gebunden sind, einem Risikogewicht von 250 %.
Diese Risikogewichte wurden im Rahmen der Kapitalanforderungsverordnung (CRR III) eingeführt und treten im Juli 2024 in Kraft. Die EBA hat in ihrem neuesten Entwurf die technischen Elemente hinzugefügt, die zur Berechnung und Aggregation von Krypto-Expositionen erforderlich sind, einschließlich Kreditrisiko-, Marktrisiko- und Gegenparteirisikomodellierung. Eine strikte Trennung zwischen den Vermögenswerten wird ebenfalls eingeführt, sodass Bitcoin und Ether nicht gegeneinander aufgerechnet werden können.
Die neuen Regeln könnten erhebliche Auswirkungen auf europäische Banken haben, die bereits Kryptowährungen in ihren Bilanzen halten. Beispielsweise müsste die italienische Bank Intesa Sanpaolo, die im Januar Bitcoin im Wert von einer Million Euro gekauft hat, unter dem neuen Entwurf 12,5 Millionen Euro Kapital gegen diese Position halten. Fintech-Unternehmen wie Revolut, deren Krypto-Dienste außerhalb der Bilanz von einer nicht-bankenrechtlichen Einheit verwaltet werden, sind von diesen Änderungen wahrscheinlich nicht betroffen.
Im Gegensatz zu den Entwicklungen in der EU zeigen andere globale Regulierungsbehörden eine offenere Haltung gegenüber Kryptowährungen. In den USA hat die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) kürzlich erklärt, dass Banken nun ohne vorherige Genehmigung an Krypto-bezogenen Aktivitäten teilnehmen können. Auch die Schweiz hat mit Änderungen an ihrem DLT-Gesetz Banken ermöglicht, tokenisierte Wertpapiere zu verwahren und Garantien für Stablecoin-Emittenten anzubieten.
Diese unterschiedlichen regulatorischen Ansätze könnten die Beteiligung europäischer Banken am wachsenden Markt für digitale Vermögenswerte einschränken, insbesondere da dezentrale Finanzsysteme und die Tokenisierung zunehmend in den Mainstream der Finanzdienstleistungen vordringen. Die neuen EU-Kapitalvorschriften könnten europäische Banken davon abhalten, in diesen expandierenden Markt einzutreten, während andere Regionen möglicherweise von einer flexibleren Regulierung profitieren.

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