LONDON (IT BOLTWISE) – Die steigende Nachfrage nach Künstlicher Intelligenz (KI) hat weltweit zu einem Anstieg des Energieverbrauchs geführt, insbesondere in Rechenzentren, die auf fossile Brennstoffe setzen, um die benötigte Leistung zu gewährleisten.
Die Umwandlung eines stillgelegten Kohlekraftwerks in West-Pennsylvania in ein gasbetriebenes Rechenzentrum ist ein Beispiel für den globalen Trend, fossile Energien zur Unterstützung von KI-Infrastrukturen zu nutzen. Mit einer geplanten Leistung von bis zu 4,5 Gigawatt soll das Projekt eine stabile Energieversorgung für energieintensive KI-Rechenzentren sicherstellen. Der Betreiber, Homer City Redevelopment, sieht darin eine Investition in die Zukunft.
Weltweit entstehen über 85 neue gasbetriebene Kraftwerke, um den steigenden Energiebedarf von Datenzentren zu decken. Diese Entwicklung ist besonders in Regionen wie Irland, den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten zu beobachten, wo die Netzstabilität durch den wachsenden KI-Sektor unter Druck gerät. Das Stargate-Projekt von OpenAI im Emirat ist ein Beispiel für den enormen Gasverbrauch, der täglich Milliarden Kubikfuß erreicht.
Die Herausforderung besteht darin, dass die konstante Grundlast von Rechenzentren mit der Volatilität erneuerbarer Energien kollidiert. Laut Mike Hemsley von der Energy Transitions Commission sind fossile Energien kurzfristig die bevorzugte Wahl, da sie planbar sind. Selbst in Irland, wo Tech-Giganten wie Amazon, Meta und Google ihre Rechenzentren als „100 Prozent erneuerbar“ deklarieren, stammt mehr als die Hälfte des Stroms aus fossilen Quellen.
Die Internationale Energieagentur prognostiziert, dass der Energieverbrauch von KI-Rechenzentren in den nächsten fünf Jahren seinen Anteil an den globalen fossilen Emissionen verdoppeln wird. Die Produktion der benötigten Chips verstärkt diesen Effekt, da die Emissionen aus der Chipproduktion in Ländern wie Südkorea und Taiwan, die stark auf fossile Energien setzen, 2023 vervierfacht wurden.
Unternehmen wie Google und Microsoft setzen zunehmend auf Load Shifting, um nicht dringliche Rechenaufgaben in Zeiten hoher Verfügbarkeit von Ökostrom zu verlagern. Dies erfordert jedoch komplexe Systemarchitekturen und lohnt sich nur, wenn es regulatorisch gefördert wird. Forderungen nach einer präziseren Energieabrechnung auf Stunden- und Standortbasis nehmen zu, um den Einsatz sauberer Energie zu fördern.
Einige Anbieter experimentieren mit Langzeitspeichern, wie Googles Investition in CO₂-basierte Batterien zeigt, die 24 Stunden Strom liefern können. Microsoft plant, nur noch gebündelte Stromverträge mit physisch gekoppelten Zertifikaten zu kaufen, während AWS das bestehende Zertifikatesystem als schnellste Methode zur Emissionsminderung verteidigt.
Experten wie Irlands Ex-Klimaminister Eamon Ryan betonen, dass es nicht um ein Verbot von Rechenzentren geht, sondern um die klimafreundliche Optimierung des Betriebs, was einen Wettbewerbsvorteil bieten kann.

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