WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen in Washington haben die Finanzwelt in Aufruhr versetzt, doch die Reaktionen der Märkte bleiben erstaunlich verhalten. Donald Trump hat erneut zentrale Institutionen der US-Wirtschaft ins Visier genommen, was Fragen zur Stabilität und Unabhängigkeit dieser Einrichtungen aufwirft.

Die Entlassung der Leiterin des Bureau of Labor Statistics (BLS) und die Angriffe auf die Federal Reserve durch Donald Trump haben in der Finanzwelt für Aufsehen gesorgt. Während solche Eingriffe früher zu erheblichen Marktreaktionen geführt hätten, bleiben die Börsen heute erstaunlich ruhig. Diese Gleichgültigkeit könnte jedoch langfristig gefährliche Folgen haben.
Trump hat mit der Entlassung von Erika McEntarfer, der Leiterin des BLS, und den geplanten Veränderungen bei der Fed zwei zentrale Säulen der US-Wirtschaft ins Visier genommen. Beide Institutionen stehen für Stabilität und Unabhängigkeit, doch in den Augen Trumps scheinen sie vor allem Hindernisse zu sein. Die Möglichkeit, den geldpolitischen Kurs der Fed zu beeinflussen, könnte weitreichende Konsequenzen haben.
Die Finanzmärkte reagieren bisher kaum auf diese Entwicklungen. Experten sehen darin jedoch kein Zeichen von Stärke, sondern von Abstumpfung. Die Märkte haben sich an Trumps unkonventionelle Methoden gewöhnt, was zu einem gefährlichen Mechanismus der falschen Sicherheit führt. Diese Gewöhnung könnte dazu führen, dass Investoren die Risiken unterschätzen.
Die systematische Delegitimierung unabhängiger Institutionen hat nicht sofort sichtbare Folgen, doch das Vertrauen in die veröffentlichten Daten und die Geldpolitik schwindet schrittweise. Wenn Marktteilnehmer beginnen, offizielle Daten nur noch mit Vorsicht zu betrachten, könnten Kapitalflüsse und Unternehmensbewertungen ins Wanken geraten.
Ein Blick in die Türkei zeigt, wohin politische Einflussnahme auf Zentralbanken führen kann. Präsident Erdoğan hat die Notenbank mehrfach gezwungen, Zinssenkungen gegen die ökonomische Vernunft vorzunehmen, was zu einem massiven Wertverlust der Lira führte. In den USA ist man von solchen Zuständen noch weit entfernt, doch die Gefahr besteht, dass auch hier die Grundfesten des Finanzsystems ins Wanken geraten.
Die aktuelle Ruhe der Märkte basiert auf der Annahme, dass Trump berechenbar bleibt. Doch diese Kalkulation hat sich bereits in der Vergangenheit als Fehleinschätzung erwiesen. Die Märkte könnten schnell kippen, wenn sich herausstellt, dass Trumps Kurs langfristig gefährlicher ist als angenommen.
Während Trump seinen Einfluss auf die US-Wirtschaftsarchitektur weiter ausbaut, bleibt die wahre Gefahr in der Abwesenheit von Empörung. Das Vertrauen in Daten, Zinsen und den Dollar selbst steht auf dem Spiel, und die Märkte reagieren bisher mit einem Schulterzucken.

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