BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die deutsche Luftfahrtbranche steht weiterhin vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen, obwohl ein leichtes Passagierwachstum zu verzeichnen ist.

Die deutsche Luftfahrtindustrie kämpft mit einer Vielzahl von wirtschaftlichen Herausforderungen, die trotz eines leichten Anstiegs der Passagierzahlen nicht überwunden werden konnten. Im ersten Halbjahr 2023 stieg die Zahl der Fluggäste um 2,8 Prozent auf 99,4 Millionen, bleibt jedoch immer noch 15,8 Prozent unter dem Niveau von 2019, wie der Branchenverband BDL berichtet. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Branche noch weit von einer vollständigen Erholung entfernt ist.
Ein wesentlicher Faktor, der die Erholung der deutschen Luftfahrt behindert, sind die hohen staatlichen Steuern und Gebühren. Jens Bischof, Präsident des BDL und Chef von Eurowings, hebt hervor, dass diese Belastungen die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Flughäfen im europäischen Vergleich erheblich beeinträchtigen. Viele Fluggesellschaften verlagern ihre Flugzeuge ins Ausland, was zu einem Rückgang der internationalen Anbindung Deutschlands führt.
Seit 2019 haben Billigfluggesellschaften wie Ryanair und Easyjet fast ein Drittel ihrer in Deutschland stationierten Jets ins Ausland verlagert. Diese Abwanderung hat nicht nur wirtschaftliche Auswirkungen, sondern auch soziale, da jedes Mittelstreckenflugzeug etwa 170 Arbeitsplätze sichert und zur Wertschöpfung beiträgt. Die Verlagerung der Flugzeuge führt zu einem Verlust von Arbeitsplätzen und wirtschaftlicher Aktivität in Deutschland.
Die Bundesregierung hat eine Senkung der Luftverkehrssteuer für 2026 bereits abgesagt, was von vielen als verpasste Chance gesehen wird, ein positives Signal an die Fluggesellschaften zu senden. Eine solche Senkung hätte die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Flughäfen stärken und möglicherweise die Abwanderung von Fluggesellschaften verhindern können.
Besonders betroffen von der Krise sind die Inlandsflüge, die nur 49 Prozent des Vorkrisenangebots erreichen. Während für den Winterflugplan ein Anstieg des Gesamtangebots auf 90 Prozent des Vor-Corona-Niveaus erwartet wird, bleiben andere europäische Länder mit einem Anstieg auf 116 Prozent deutlich voraus. Diese Diskrepanz zeigt, dass die deutsche Luftfahrtbranche noch erheblichen Aufholbedarf hat.
Die Zukunft der deutschen Luftfahrt hängt maßgeblich von politischen Entscheidungen ab, die die steuerliche Belastung der Branche verringern könnten. Ohne solche Maßnahmen wird es schwierig sein, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Flughäfen wiederherzustellen und die Abwanderung von Fluggesellschaften zu stoppen. Die Branche hofft auf ein Umdenken in der Politik, um die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen.

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