Kosmischer Jet enthüllt das „Auge von Sauron“: Ein Blick in die Tiefen des Universums

BONN / LONDON (IT BOLTWISE) – Astronomen haben ein faszinierendes Bild eines kosmischen Jets aufgenommen, das an das „Auge von Sauron“ erinnert. Diese Aufnahme bietet einen einzigartigen Einblick in die Dynamik von Blazaren, die von supermassereichen Schwarzen Löchern angetrieben werden.

Die jüngste Entdeckung von Astronomen, die das Bild eines kosmischen Jets zeigt, hat in der wissenschaftlichen Gemeinschaft für Aufsehen gesorgt. Der Jet, der von dem Blazar PKS 1424+240 ausgeht, erstreckt sich über eine Entfernung von etwa zehn Milliarden Lichtjahren und richtet sich direkt auf die Erde. Diese beeindruckende Aufnahme wurde mit einem spezialisierten Teleskopsystem erstellt, das eine bisher unerreichte Auflösung bietet.

Blazare sind aktive Galaxienkerne, die von supermassereichen Schwarzen Löchern angetrieben werden. Sie stoßen Plasmastrahlen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit aus, die in der Lage sind, über immense Distanzen hinweg zu reisen. Der Blazar PKS 1424+240 ist besonders bemerkenswert, da er als das hellste Objekt am Himmel gilt, das Neutrinos ausstößt. Diese elektrisch neutralen Elementarteilchen sind von großer Bedeutung für die Astrophysik, da sie Informationen über die energiereichsten Prozesse im Universum liefern.

Das Bild des Jets, das von einem Team um Yuri Kovalev vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn erstellt wurde, zeigt ein nahezu perfektes ringförmiges Magnetfeld. Diese Struktur erinnert an das „Auge von Sauron“, eine finstere Macht aus der Literatur. Die Wissenschaftler nutzten das Very Long Baseline Array (VLBA), ein Netzwerk von zehn Antennen, um diese detaillierte Aufnahme zu machen. Die Antennen sind über die gesamten USA verteilt, einschließlich Hawaii und der Jungferninseln.

Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Entdeckung ist die scheinbar langsame Bewegung des Plasmastrahls, die den Erwartungen widerspricht, dass nur die schnellsten Jets intensive hochenergetische Emissionen erzeugen können. Diese optische Täuschung entsteht, weil der Jet genau in Richtung Erde ausgerichtet ist. Diese Erkenntnis könnte neue Einblicke in die Physik von Blazaren und die Mechanismen hinter ihren energiereichen Emissionen bieten.

Die Entdeckung hat nicht nur das Verständnis von Blazaren erweitert, sondern auch neue Fragen aufgeworfen. Wie entstehen solche Jets und welche Rolle spielen Magnetfelder dabei? Die Antworten auf diese Fragen könnten weitreichende Auswirkungen auf die Astrophysik haben und unser Verständnis des Universums vertiefen. Die Forscher hoffen, dass zukünftige Beobachtungen und Analysen weitere Geheimnisse dieser faszinierenden kosmischen Phänomene enthüllen werden.

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