LONDON (IT BOLTWISE) – In der heutigen digitalen Welt sind Smart TVs aus den meisten Haushalten nicht mehr wegzudenken. Doch während sie mit ihren Funktionen und der nahtlosen Integration in das Heimnetzwerk punkten, bergen sie auch erhebliche Risiken für die Privatsphäre der Nutzer.
Smart TVs sind mittlerweile ein fester Bestandteil vieler Haushalte und bieten eine Vielzahl von Funktionen, die das Fernseherlebnis bereichern. Doch eine aktuelle Studie von Forschern aus Großbritannien, Spanien und den USA hat ein ernstes Datenschutzproblem aufgedeckt: Viele dieser Geräte machen mehrmals pro Sekunde Screenshots des Bildschirms, selbst wenn externe Geräte wie Konsolen oder Laptops angeschlossen sind. Diese Praxis dient der sogenannten Automatic Content Recognition (ACR), die das Nutzerverhalten analysiert, um gezielte Werbung zu schalten.
Besonders betroffen sind Geräte der Marken Samsung und LG, die in der Studie untersucht wurden. Während Samsung-Fernseher alle 500 Millisekunden einen Screenshot erstellen und diese Daten jede Minute an einen Server senden, machen LG-Geräte alle zehn Millisekunden ein Bildschirmfoto und übertragen die Daten alle 15 Sekunden. Interessanterweise werden nicht alle Screenshots hochgeladen; Inhalte von Drittanbieter-Apps wie Netflix oder YouTube werden beispielsweise nicht auf die ACR-Server übertragen.
Die Hersteller argumentieren, dass diese Funktionen das Fernseherlebnis verbessern sollen. Samsung betont, dass die Daten nur über eine anonymisierte Identifikationsnummer erfasst werden und keine Bilder gespeichert werden. LG verweist darauf, dass LG Ads als eigenständiges Unternehmen für personalisierte Werbung verantwortlich ist. Trotz dieser Erklärungen bleibt die Sorge um die Privatsphäre der Nutzer bestehen, insbesondere da das Bundeskartellamt bereits 2020 die mangelnde Transparenz vieler Smart TVs kritisierte.
Für Nutzer, die ihre Privatsphäre schützen möchten, gibt es jedoch Möglichkeiten, das ACR-Tracking zu deaktivieren. Bei Samsung kann dies unter den Einstellungen „Support“ und „Nutzungsbedingungen“ erfolgen, indem die „Viewing Information Services“ deaktiviert werden. Bei LG versteckt sich die entsprechende Option unter „Live Plus“. Diese Maßnahmen erfordern jedoch, dass Nutzer mehrere Einstellungen manuell anpassen, was den Prozess kompliziert machen kann.
Die Diskussion um Datenschutz und Smart TVs zeigt, wie wichtig es ist, sich der Technologien bewusst zu sein, die wir täglich nutzen. Während die Hersteller betonen, dass die gesammelten Daten anonymisiert sind, bleibt die Frage, wie sicher unsere Daten wirklich sind. Es ist entscheidend, dass Verbraucher über die Möglichkeiten informiert sind, ihre Privatsphäre zu schützen, und dass Regulierungsbehörden die Einhaltung der Datenschutzgesetze durchsetzen.

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