FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Europäische Zentralbank (EZB) steht vor einer entscheidenden Herausforderung: Wie kann die Rolle des öffentlichen Geldes in einer zunehmend bargeldlosen Welt bewahrt werden? Die Antwort könnte der digitale Euro sein, eine digitale Zentralbankwährung, die wie Bargeld funktioniert, jedoch in digitaler Form.

Die Einführung des digitalen Euros könnte eine bedeutende Entwicklung im europäischen Finanzsystem darstellen. Während die Nutzung von Bargeld in der Eurozone rapide abnimmt, steigt die Abhängigkeit von digitalen Zahlungsmethoden, die oft von nicht-europäischen Unternehmen kontrolliert werden. Diese Entwicklung wirft Fragen zur finanziellen Souveränität und zur Rolle der Europäischen Zentralbank (EZB) auf.
Der digitale Euro soll die Vorteile von Bargeld in die digitale Ära übertragen. Er wäre eine öffentliche Infrastruktur, die kostenlos, weit verbreitet und neutral ist. Im Gegensatz zu den meisten heutigen digitalen Zahlungsmethoden, die über private Netzwerke abgewickelt werden, würde der digitale Euro vollständige Privatsphäre für Offline-Zahlungen und ein hohes Maß an Privatsphäre für Online-Transaktionen garantieren.
Ein weiterer Vorteil des digitalen Euros wäre seine Unabhängigkeit von privaten Institutionen. Ohne eine öffentliche digitale Zahlungsoption könnte die EZB die Kontrolle über den Geldfluss in der Wirtschaft verlieren. Der digitale Euro würde sicherstellen, dass Zentralbankgeld nicht nur theoretisch, sondern auch im täglichen Leben relevant bleibt, sei es beim Online-Shopping, beim Bezahlen eines Freundes oder beim Einkaufen von Lebensmitteln.
Die Einführung des digitalen Euros könnte auch die Wettbewerbsfähigkeit und Innovation im europäischen Zahlungsverkehr stärken. Er könnte offene Standards für Händler und Zahlungsdienstleister etablieren, was deren Verhandlungsposition bei Gebühren stärken und den Wettbewerb fördern würde. Zudem könnte der digitale Euro auch offline funktionieren, was in Notfällen wie Naturkatastrophen oder Stromausfällen eine sichere Zahlungsmethode bieten würde.
Die EZB befindet sich derzeit in der Vorbereitungsphase für den digitalen Euro, die bis Oktober 2025 andauern soll. Danach wird der EZB-Rat entscheiden, ob das Projekt weitergeführt wird, wobei die Entwicklung voraussichtlich zwei bis drei Jahre dauern wird. Ein realistisches Zeitfenster für die Einführung liegt zwischen 2027 und 2029.
Obwohl der digitale Euro nicht darauf abzielt, die Dominanz des US-Dollars herauszufordern, könnte er die Position des Euro innerhalb Europas stärken. Die EZB betont, dass der digitale Euro als Werkzeug für den Einzelhandel gedacht ist und nicht als globales Reservevermögen. Dennoch könnte er dazu beitragen, die finanzielle Souveränität Europas zu sichern und die Abhängigkeit von nicht-europäischen Zahlungsanbietern zu verringern.

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