Ethereum gewinnt an Dynamik, während Bitcoin stabilisiert

LONDON (IT BOLTWISE) – Die Stabilisierung von Bitcoin hat zu einer bemerkenswerten Verschiebung im Kryptowährungsmarkt geführt, da Investoren zunehmend auf Ethereum setzen.

Die Volatilität von Bitcoin hat sich in den letzten Jahren erheblich verringert und stabilisiert sich nun bei einer annualisierten Rate von 38 %. Dies ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den Spitzenwerten von fast 200 % vor einem Jahrzehnt. Diese Stabilität hat dazu geführt, dass risikofreudige Händler ihre Aufmerksamkeit auf Ethereum richten, die zweitgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung. Ethereum verzeichnete in letzter Zeit ein erhöhtes Handelsvolumen, das an einigen Tagen mit dem von Bitcoin gleichzog oder es sogar übertraf, was auf einen Anstieg des institutionellen Interesses zurückzuführen ist.

Ein bedeutender Faktor für das gestiegene Interesse an Ethereum ist der im April eingeführte BlackRock Ether ETF, der bereits 5,5 Milliarden US-Dollar in offenen Optionspositionen angezogen hat. Dies entspricht 40 % der Ether-Optionen auf der Plattform Deribit. Die jüngsten Kommentare der US-Notenbank auf dem Jackson Hole Symposium, in denen eine mögliche Zinssenkung im September angedeutet wurde, haben diesen Trend weiter verstärkt. An einem Tag stiegen sowohl Bitcoin als auch Ethereum im Wert, wobei Ethereum einen deutlicheren Anstieg von über 12 % verzeichnete.

Analysten führen die reduzierte Volatilität von Bitcoin auf sein wachsendes Interesse bei institutionellen Investoren zurück, die es zunehmend als langfristige Anlage betrachten, ähnlich wie Blue-Chip-Aktien. Diese Entwicklung hat zu einer Verschiebung der Handelsaktivitäten geführt, wobei Ethereum für Händler, die dynamischere Preisbewegungen suchen, attraktiver geworden ist. Im August allein flossen 2,5 Milliarden US-Dollar in Ether-ETFs, während Bitcoin-Produkte Nettoabflüsse von 1,3 Milliarden US-Dollar verzeichneten.

Die regulatorische Landschaft in Europa und den USA beeinflusst ebenfalls die Kryptowährungsbranche. Die EU hat mit der MiCA-Richtlinie einen regulatorischen Rahmen geschaffen, der den Sektor näher an traditionelle Bankstandards heranführt. Allerdings gibt es Bedenken, dass übermäßige Regulierung, wie sie in Polen vorgeschlagen wird, Innovationen ersticken könnte. In den USA hat das kürzlich verabschiedete GENIUS-Gesetz zur Regulierung von Stablecoins die Europäische Zentralbank dazu veranlasst, ihre Strategie für einen digitalen Euro zu überdenken.

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