BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Ausgaben der Krankenkassen in Deutschland steigen weiter an, was die Politik unter Druck setzt, die Beiträge stabil zu halten. Im ersten Halbjahr 2025 stiegen die Leistungsausgaben um 7,95 Prozent auf 166,1 Milliarden Euro. Trotz eines Überschusses von 2,8 Milliarden Euro bleibt die Frage offen, ob die Beiträge für Versicherte stabil bleiben können.

Die steigenden Ausgaben der Krankenkassen in Deutschland setzen die Politik zunehmend unter Druck. Im ersten Halbjahr 2025 stiegen die Leistungsausgaben der rund 90 Krankenkassen um 7,95 Prozent auf 166,1 Milliarden Euro. Diese Entwicklung stellt die schwarz-rote Koalition vor die Herausforderung, die Beiträge für die Versicherten stabil zu halten, wie es ursprünglich geplant war.
Besonders auffällig ist der Überschuss der Krankenkassen, der im ersten Halbjahr auf 2,8 Milliarden Euro gestiegen ist. Nach den Rekorddefiziten im Jahr 2024 konnte bis Ende März bereits ein Überschuss von 1,8 Milliarden Euro erzielt werden. Dennoch warnt der Vorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Oliver Blatt, dass die Ausgabendynamik ungebrochen sei und der Überschuss dringend notwendig sei, um die gesetzliche Mindestreserve der Kassen wieder aufzufüllen.
Ein wesentlicher Faktor für die steigenden Kosten sind die Krankenhausbehandlungen, deren Ausgaben um 9,6 Prozent auf 54,5 Milliarden Euro gestiegen sind. Auch die Ausgaben für Ärzte und Arzneimittel haben zugenommen. Die Kassen machen vor allem die Gesetzgebung der vergangenen Jahre für diese Kostensteigerungen verantwortlich, da bestehende Honorardeckel für ärztliche Leistungen abgeschafft und Preisvorgaben bei Pharma gelockert wurden.
Die Koalition hat sich zum Ziel gesetzt, die Beiträge für die Versicherten stabil zu halten, um den dringend erhofften Wirtschaftsaufschwung nicht zu gefährden. Oliver Blatt lobt dies als ein wichtiges Signal, betont jedoch, dass Reformen notwendig sind, um die Ausgaben wieder auf ein Normalmaß zurückzuführen. Ein vorgeschlagenes Ausgabenmoratorium könnte dazu beitragen, die Beitragssteigerungen zu vermeiden, indem Preis- und Honorarzuwächse nicht schneller steigen als die Einnahmen der Krankenkassen.
Langfristig fordert Blatt strukturelle Reformen, um die Schere zwischen Ausgaben und Einnahmen zu schließen und wieder zu stabilen Finanzen zurückzukehren. Der Bundesrechnungshof hat bereits gewarnt, dass die Einnahmen der Krankenkassen auch künftig unter den Ausgaben bleiben könnten, was zu stetig steigenden Zusatzbeiträgen führen würde. Die Bundesregierung plant, die Kassenfinanzen in den Jahren 2025 und 2026 über den regulären Jahreszuschuss hinaus mit Darlehen zu stabilisieren, um notwendige Beitragssatzanhebungen abzufedern.

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