WASHINGTON D.C. / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Diskussion über digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) nimmt in den USA wieder Fahrt auf, während der Kongress aus der Sommerpause zurückkehrt. Kritiker warnen vor möglichen Eingriffen in die Privatsphäre, während Befürworter die Chancen für die digitale Wirtschaft betonen. Doch wie real sind die Risiken wirklich?

Die Rückkehr der US-Gesetzgeber aus der Sommerpause bringt die Debatte über digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) erneut in den Vordergrund der Krypto-Politik. In einem Interview mit Sheila Warren, der CEO des Project Liberty Institute, wurde die Frage erörtert, ob die Diskussion in Washington reale Risiken widerspiegelt oder eher politisches Kalkül ist. Die Befürworter einer CBDC warnen vor einem potenziellen Eingriff in die Bürgerrechte, da die Regierung durch eine solche Währung beispiellosen Zugang zu Finanzdaten erhalten könnte.
Ein prominenter Kritiker, der Abgeordnete Tom Emmer, hat das Anti-CBDC Surveillance State Act gesponsert, das im Juli vom Repräsentantenhaus verabschiedet wurde. Er argumentiert, dass eine von der Regierung kontrollierte, programmierbare Währung ohne die Privatschutzmaßnahmen von Bargeld der Bundesregierung die Möglichkeit geben könnte, Transaktionen der Amerikaner zu überwachen und einzuschränken. Doch Experten weisen darauf hin, dass diese Darstellung das Thema zu sehr vereinfacht.
Die US-Notenbank hat mehrfach betont, dass sie keine CBDC ohne ausdrückliche Genehmigung des Kongresses einführen wird, und dass mögliche Designs Datenschutzvorkehrungen beinhalten könnten. Sheila Warren erklärte, dass die derzeitige Haltung in den USA im Gegensatz zu anderen großen Volkswirtschaften steht. China hat bereits seine Version einer CBDC eingeführt, während die Europäische Union und Indien Pilotprojekte durchführen. In den USA sei es jedoch unwahrscheinlich, dass eine CBDC für den Einzelhandel eingeführt werde, während eine Wholesale-CBDC für den Interbankenverkehr sinnvoller sei.
Stattdessen könnte das Wachstum von Stablecoins die Frage nach der Notwendigkeit von CBDCs überflüssig machen. Der Kongress hat kürzlich den GENIUS Act verabschiedet, der Stablecoins einen regulatorischen Rahmen gibt, der ihre Verbreitung beschleunigen könnte. Warren stellt in Frage, ob CBDCs überhaupt notwendig sind, da Stablecoins das Potenzial haben, die digitale Wirtschaft erheblich zu befeuern. Während sich die Gesetzgeber auf den CBDC-Streit konzentrieren, warnen einige, dass unmittelbarere Bedrohungen für die Privatsphäre übersehen werden, wie der Umgang mit persönlichen Daten und deren Verkauf durch Unternehmen.

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