MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die europäische Automobilindustrie steht vor einer ernsthaften Bedrohung durch günstige Teileimporte aus China. Der CEO von Valeo, Christophe Perillat, warnt vor den möglichen Konsequenzen für die Branche und fordert die EU auf, Maßnahmen zu ergreifen, um lokale Arbeitsplätze und die Produktion zu schützen. Diese Herausforderung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Industrie bereits mit dem Übergang von Verbrennungsmotoren zu Elektroantrieben zu kämpfen hat.

Die europäische Automobilindustrie sieht sich einer wachsenden Bedrohung durch günstige Teileimporte aus China gegenüber. Christophe Perillat, CEO des französischen Autozulieferers Valeo, äußerte auf der IAA Mobility in München seine Besorgnis über die Auswirkungen dieser Importe auf die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hersteller. Er betonte, dass derzeit 75 Prozent der in Europa produzierten Fahrzeugkomponenten lokal beschafft werden, und dass es entscheidend sei, dieses Niveau zu halten, um die Stärke der Industrie zu bewahren.
Valeo verfolgt eine Strategie der lokalen Produktion, um die Märkte vor Ort zu bedienen. Perillat erklärte, dass das Unternehmen in Europa für Europa und in China für China produziert. Doch die preislich deutlich günstigeren Ausrüstungen aus China, die etwa 30 Prozent günstiger sind, könnten die Wettbewerbsfähigkeit Europas untergraben. Sollte es notwendig werden, in China für den europäischen Markt zu produzieren, wäre Valeo gezwungen, diesen Schritt zu gehen, obwohl dies nicht der bevorzugte Weg sei.
Perillat appellierte an die EU-Kommission, Maßnahmen zu ergreifen, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Dies sei erforderlich, um die europäische Produktion zu schützen und einen Mindestanteil an lokal produzierten Fahrzeugteilen in der EU zu gewährleisten. Die Bedrohung durch chinesische Billiganbieter gefährdet laut Perillat die Arbeitsplätze in Europa. Zudem sei die Branche bereits durch den Wandel von Verbrennungsmotoren zu Elektroantrieben belastet, da Letztere weniger Arbeitskräfte erforderten.
Valeo, spezialisiert auf die Herstellung hochwertiger Autoelektronik, Sensoren, Displays und Antriebskomponenten, behauptet sich in einem umkämpften Marktumfeld. Das Unternehmen konkurriert direkt mit der Autozuliefersparte von Continental, die demnächst unter dem Namen Aumovio an der Börse notiert wird. Im letzten Jahr erzielte Valeo bei weltweit über 106.000 Beschäftigten einen Umsatz von rund 21,5 Milliarden Euro.

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