SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – Trotz ihrer enormen finanziellen Ressourcen zeigen die größten US-Technologieunternehmen eine bemerkenswerte Zurückhaltung bei der Übernahme von Startups. Diese Entwicklung könnte auf regulatorische Herausforderungen und strategische Neuausrichtungen zurückzuführen sein.

Die fünf wertvollsten US-Technologieunternehmen, darunter NVIDIA, Apple, Microsoft, Alphabet und Amazon, verfügen über eine beeindruckende Marktkapitalisierung von über 16 Billionen US-Dollar und halten zusammen fast 400 Milliarden US-Dollar in bar. Trotz dieser enormen finanziellen Mittel haben sie in diesem Jahr nur wenige Startups übernommen. Laut Crunchbase-Daten wurden lediglich zehn Deals zur Übernahme von privaten, durch Seed- oder Venture-Kapital finanzierten Unternehmen bekannt gegeben.
Diese Zurückhaltung bei Übernahmen ist keine neue Entwicklung, sondern setzt einen Trend fort, der sich bereits seit einigen Jahren abzeichnet. Ein bemerkenswerter Deal in diesem Jahr ist jedoch die geplante Übernahme von Wiz durch Google, einem Anbieter von Cloud-Sicherheitslösungen, für 32 Milliarden US-Dollar. Diese Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Prüfung durch die Kartellbehörden, was angesichts der Größe des Deals nicht überraschend ist.
Abgesehen von diesem großen Deal gibt es auch kleinere Akquisitionen, deren Preise nicht bekannt gegeben wurden. Beispielsweise hat NVIDIA das Unternehmen Gretel übernommen, das sich auf synthetische Datenplattformen für KI spezialisiert hat und zuvor rund 68 Millionen US-Dollar an Finanzierungen erhalten hatte. Amazon erwarb das Fintech-Startup Axio, das über 200 Millionen US-Dollar an Fremd- und Eigenkapital aufgenommen hatte.
Es ist wahrscheinlich, dass es weitere Übernahmen gibt, die nicht öffentlich bekannt gemacht wurden. Große Technologiekonzerne können Startups in der Seed-Phase oder im Stealth-Modus erwerben, ohne dass dies öffentlich bekannt wird. Zudem müssen sie aufgrund ihrer Größe nicht alle Details von Akquisitionen offenlegen, die für kleinere Unternehmen berichtspflichtig wären.
Eine weitere Strategie der Tech-Giganten besteht darin, Partnerschaften einzugehen und Startup-Talente zu gewinnen, ohne die Unternehmen direkt zu kaufen. Alle der Big Five sind auch aktive Investoren in Startups und führen bedeutende Finanzierungsrunden an. Microsoft sorgte letztes Jahr für Schlagzeilen, als es zwei Mitgründer eines KI-Startups abwarb und den Großteil der Belegschaft einstellte.
Die anhaltend langsame Akquisitionsrate könnte darauf hindeuten, dass dies der neue Normalzustand ist. Während vor einigen Jahrzehnten die Übernahme durch einen der großen Technologiekonzerne als erstrebenswerter Exit für Startups galt, scheint diese Strategie heute passé zu sein. Die Big Five haben viele Gründe, auf Akquisitionen zu verzichten, darunter regulatorische Hürden und die Möglichkeit, Technologien einfach zu lizenzieren oder Talente abzuwerben.

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