BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die geplante Übernahme von Sky Deutschland durch RTL hat von der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) grünes Licht erhalten. Trotz der Zustimmung der KEK bleibt die Übernahme jedoch noch unvollständig, da die wettbewerbsrechtliche Prüfung der EU-Kommission bis 2026 andauern wird. Die KEK sieht in der Fusion keine Gefahr für die Meinungsvielfalt, da der kombinierte Zuschaueranteil unter der kritischen Schwelle liegt.

Die geplante Übernahme von Sky Deutschland durch RTL hat von der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) grünes Licht erhalten. Die KEK begründete ihre Entscheidung damit, dass der kombinierte Zuschaueranteil der beteiligten Unternehmen unter der kritischen Schwelle von 30 Prozent liegt, die im Medienstaatsvertrag als Grenze für eine vorherrschende Meinungsmacht festgelegt ist. Derzeit erreichen die Programme von RTL Group, Bertelsmann, Sky Deutschland und NBCUniversal Deutschland zusammen einen Anteil von 23,2 Prozent. Nach Abzug von Bonuspunkten für unabhängige Dritte verbleibt ein Anteil von 18,2 Prozent.
Obwohl die KEK keine Bedenken hinsichtlich der Meinungsvielfalt äußerte, gibt es dennoch Aspekte, die außerhalb ihres Prüfrahmens liegen. So wird darauf hingewiesen, dass die beiden Vermarkter Ad Alliance (RTL) und Seven.One Media (P7S1) im Jahr 2024 einen Marktanteil von 73 Prozent im Brutto-Werbemarkt erreichen könnten. Diese Dominanz im Werbemarkt wurde bereits vom Bundeskartellamt und dem Oberlandesgericht Düsseldorf als marktbeherrschendes Duopol festgestellt. Die Integration von Sky Media in die Übernahme könnte diese Position weiter stärken.
Die endgültige Entscheidung über die Übernahme liegt jedoch bei der EU-Kommission, deren wettbewerbsrechtliche Prüfung noch bis 2026 andauern wird. Erst nach Abschluss dieser Prüfung kann die Übernahme tatsächlich stattfinden. Die EU-Kommission wird insbesondere die Auswirkungen auf den Werbemarkt und die potenzielle Verstärkung der Marktstellung von RTL und Sky untersuchen.
Die Übernahme von Sky Deutschland durch RTL könnte den deutschen Medienmarkt erheblich beeinflussen. Während die KEK keine Bedenken hinsichtlich der Meinungsvielfalt hat, bleibt abzuwarten, wie die EU-Kommission die wettbewerbsrechtlichen Aspekte bewertet. Die Fusion könnte die Position von RTL im deutschen Fernsehmarkt weiter stärken und neue Möglichkeiten für die Vermarktung von Inhalten schaffen.

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